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Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor ein "Frauenproblem"

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Mütter sind nach wie vor häufiger und länger in Teil- und Elternzeit als Väter, Führungspositionen sind eher männlich besetzt und Kita-Plätze fehlen.

von Annika Heffter
Nur wenige Väter machen von der Elternzeit gebrauch. Foto: Archiv/dpa
Nur wenige Väter machen von der Elternzeit gebrauch. Foto: Archiv/dpa  Foto: Mascha Brichta/dpa-tmn

Für viele Eltern essentiell: ein Kita-Platz. Laut Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft fehlen davon in Deutschland allerdings mehr als 300.000. Gleichzeitig haben 2019 etwa 93 Prozent der Männer mit Kindern unter sechs Jahren in Vollzeit gearbeitet.

Da ist es wenig verwunderlich, dass der Anteil der Mütter in Vollzeit-Jobs deutlich kleiner ist: Nur circa 27 Prozent der Frauen mit Kindern unter sechs Jahren haben im letzten Jahr Vollzeit gearbeitet, fast 73 Prozent waren teilzeiterwerbstätig.

Väter nehmen selten Elternzeit

Dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor hauptsächlich ein "Frauenproblem" ist, zeigt auch der Anteil der Väter mit Kindern unter drei Jahren, die 2019 in Elternzeit gegangen sind: Er liegt bei 2,6 Prozent. Auf der anderen Seite: Etwa 42 Prozent aller erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter drei Jahren sind 2019 in Elternzeit gegangen.

 


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Letztendlich, sagt Tanja Edelhäußer vom Netzwerk Familie in der Hochschule, begünstigten diese Zahlen vorherrschende Machtstrukturen. Niemand wolle Privilegien verlieren. Seit Jahrzehnten bewegt sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen zwischen 25 und 30 Prozent, der Frauenanteil in den 30 Dax-Vorständen ist auf nur 12,8 Prozent gesunken. "Vorstände sind kleiner und männlicher geworden", bestätigt Prof. Dr. Nicola Marsden von der Hochschule Heilbronn.

Kontaktstelle Frau und Beruf in Heilbronn bietet Beratungen an

Wer sich zum Thema Familie und Karriere beraten lassen will, kann in Heilbronn zum Beispiel die Kontaktstelle Frau und Beruf aufsuchen. Sie berät Frauen unter anderem beim beruflichen Wiedereinstieg, zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit oder zu Themen wie soziale Absicherung. Außerdem unterstützt die Kontaktstelle Unternehmen, die sich familienfreundlicher aufstellen wollen, etwa mit Best Practices, Seminaren und Netzwerken.

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