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Der Ursprung des Heilbronner Hafens liegt im Wilhelmskanal

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Mit dem Bau des Heilbronner Wilhelmskanals vor 200 Jahren bekam die Neckarschifffahrt im 19. Jahrhundert einen richtigen Schub.

Der Neckar im Stadtplan von 1834: Der obere Arm ist heute zugeschüttet, der Winterhafen (links oben) auch. Dunkelblau ist der Wilhelmskanal hervorgehoben.
Foto: Stadtarchiv Heilbronn
Der Neckar im Stadtplan von 1834: Der obere Arm ist heute zugeschüttet, der Winterhafen (links oben) auch. Dunkelblau ist der Wilhelmskanal hervorgehoben. Foto: Stadtarchiv Heilbronn  Foto: Heilbronn Wilhelmskanal mit Schi

Im und um den historischen Wilhelmskanal liegen die Ursprünge des Heilbronner Hafens. Im Zusammenspiel mit dem Ausbau der Eisenbahn und der vielen Mühlen wurde er im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zur Erfolgsgeschichte. Schon wenige Jahre nach der Einweihung von 1821 musste der Kanal wegen des stetig wachsenden Schiffsverkehrs und Güterumschlags erweitert werden. So wurden 1844 im Zuge einer Verbreiterung auch die Lade- und Verladeeinrichtungen verbessert. Mit der Eisenbahnlinie schnellte auch der Transport der Floßhölzer vom Schwarzwald her in die Höhe. In der Folge ließ der König 1855 westlich der Wilhelmsschleuse den sogenannten Winterhafen als Holzlager ausheben. In den Jahren 1861/62 kamen zwei Seitenbecken hinzu, 1875 der Floßhafen, 1888 der nach dem damaligen König benannte Karlshafen.

Verschiedene große Hafenbecken

Mit dem Heilbronner Salzbergwerk entstand von Juni 1885 bis Februar 1886 zudem der ausschließlich zur Salzverladung gedachte Salzhafen. 1922/23 kam der Osthafen nahe der Stadtgrenze zu Neckarsulm hinzu, der 1956 verlängert und 1967 um einen Schwergutumschlagplatz erweitert wurde.

 


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Mitte des 20. Jahrhunderts drohte dem Wilhelmskanal das Aus. Im Zuge des 1916 unter Federführung des Heilbronners Peter Bruckmann begonnene Neckarausbaus schien er überflüssig zu werden. Denn der Hafenbetrieb wurde Mitte der 1950er Jahre in den zwischen Neckargartach und Böckingen aus dem Boden gestampften Kanalhafen verlagert. Es gab tatsächlich Bestrebungen, den historischen Kanal und seine Schleuse mit Kriegstrümmern zuzuschütten, so wie den ehemaligen Neckararm Kleinäulein und die alten Hafenbecken. Anders als andere Sünden der Nachkriegszeit konnte diese aber 1956 abgewendet werden. Der Wilhelmskanal blieb als "Denkmal der wirtschaftlichen Entwicklung des Neckars" erhalten und steht als Kulturdenkmal mittlerweile unter Denkmalschutz. 1957 ging er aus dem Eigentum der staatlichen Wasser- und Schifffahrtsdirektion in das der Stadt Heilbronn über.

Mit der Buga neu entdeckt

Seit 1967 dient er vor allem dem Württembergischen Motorbootclub (WMBC) als Sportboothafen. Mit der Buga 2019 haben ihn Stadt- und Gartenplaner wiederentdeckt und mit neuen Wegeverbindungen an die Innenstadt angebunden. Und: Mit der Profilierung der Stadt am Fluss hat die Buga GmbH sogar zwei zugeschüttete historische Hafenbecken ausgebaggert und zu teils urbanen, teils naturnahen Freizeitseen für den Stadtteil Neckarbogen umgestaltet. Von den historischen Vorbildern sind auch die für manche etwas sperrigen Namen abgeleitet: Floßhafen und Karlssee.

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