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Um dem Regen zu entgehen: Besucher kommen dieses Jahr früher zur Seeweihnacht an den Breitenauer See

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Die besondere Atmosphäre lockt erneut viele Gäste zur Seeweihnacht an den Breitenauer See. Allerdings ist wetterbedingt am Samstag eine Stunde früher Schluss.

Von Stefanie Pfäffle
Ortsansässige und Vereine machen das Angebot beim Weihnachtsmarkt aus. Außerdem ziehen die Uhus der Greifvogelanlage Wüstenrot die Blicke der Besucher auf sich.
Ortsansässige und Vereine machen das Angebot beim Weihnachtsmarkt aus. Außerdem ziehen die Uhus der Greifvogelanlage Wüstenrot die Blicke der Besucher auf sich.  Foto: Stefanie Pfäffle

An einem Stand herrscht echter Andrang, so sehr, dass sich schon samstagmittags um ein Uhr eine Engstelle am Fußweg rund um den Breitenauer See bildet. Der Grund sind Lilly und Emma, eine kleine Weißgesichtseule und ein riesiger sibirischer Uhu vom Greifvogelzoo Wüstenrot. "Darf ich den mal streicheln?", wird immer wieder von Groß und Klein gefragt. Vorsichtig von oben nach unten ist das kein Problem.

Aber auch die anderen Stände bei der Seeweihnacht, vor allem die Aussteller, können sich nicht über mangelnden Zuspruch beklagen. Bis der große Regen einsetzt. 68 Stände verteilen sich bei der zehnten Auflage entlang des Gewässers. Die Lichterketten kommen erst am Abend so richtig zu Geltung, doch schon jetzt bekommt man eine Ahnung von der Atmosphäre dieses besonderen Weihnachtsmarktes.


Seeweihnacht am Breitenauer See hat am Abend eine besondere Atmosphäre

Vor allem aber ist es noch nicht so voll, für die Besucher einer der Hauptgründe, schon so früh zu kommen. "Klar ist es abends schöner, aber es ist halt Regen angesagt und jetzt sind auch noch nicht die ganzen Familien da", meint Claudia Cartier aus Besigheim. Die Seeweihnacht wollten sie und ihr Mann Peter sich aber nicht entgehen lassen. "Vor allem, weil es alles Ortsansässige und Vereine sind."

Selbstgemachtes steht bei den Besuchern hoch im Kurs. Die Aussteller waren am Samstag sehr zufrieden.
Selbstgemachtes steht bei den Besuchern hoch im Kurs. Die Aussteller waren am Samstag sehr zufrieden.  Foto: Pfäffle, Stefanie

Zu denen gehört Roswitha Rothweiler. Die Nordheimerin hat jede Menge selbstgemachte Marmeladen, Gelees und Fruchtaufstriche in kleinen Körbchen drapiert. "Der Urgedanke war, dass wir die Früchte hatten und sie nicht alle selbst essen können", erzählt sie. Das war vor acht Jahren. Im Mai beginnt ihre Einkochsaison mit Holunderblüten, das Letzte sind die Quitten. Verkauft wird in Sternenfels und bei der Seeweihnacht. "Haben sie noch Quittengelee?", möchte eine Frau wissen. Wenn nichts mehr da ist, dann nicht. Die Jahre zuvor sei sie am Samstagabend immer ausverkauft gewesen. "Es scheint eine Marktlücke zu sein, ich nehme auch nur Früchte und Zucker."


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Bunte Holzfiguren, Edelsteine, bemalte Kiesel, Gefilztes, Gesägtes, Gestricktes und Genähtes – hier findet sich was für jeden Geschmack. Beim Lebenshaus Weinsberg, eine Einrichtung für suchtkranke Menschen der Aufbaugilde, ist die Auswahl besonders breit gefächert. Die Bewohner stellen Karten, Engel mit Federn, Meisenknödel in Schneebesen und was nicht noch alles in der Tagesstruktur her. Das ganze Jahr wird für die Seeweihnacht produziert. "Über eine Mitarbeiterin sind wir reingekommen, da muss man ja Glück haben, aber seitdem sind wir jedes Jahr hier", erzählt Einrichtungsleiterin Renate Schirow.

Pommes, Raclette und Gyros: Diverse Speisen bei der Seeweihnacht am Breitenauer See

Was darf bei einem Weihnachtsmarkt nicht fehlen? Das Kulinarische. Raclette, Pommes, Gyros, auch hier ist einiges geboten, vor allem auch besonderes. "Lewerworschd" steht auf einem Holzschild und tatsächlich, hier gibt es Leberwurst, im Wasserbad erwärmt, auf Bratkartoffeln. "Die Idee ist mal abends entstanden, denn früher gab es das Essen schon häufiger, aber es ist etwas aus der Mode gekommen", erzählt Michael Keerl, der den Stand mit seinem Kumpel Daniel Wieland betreibt. Die Obersulmer sind Metzger und Landwirt, hier ist alles selbst gemacht. "Ganz große Klasse, wie vergangenes Jahr schon", schwärmt ein Mann. Vielleicht nicht schön, aber lecker.

Tja, und gegen halb fünf beginnt es zu regnen, später dann zu schütten. "Wir haben dann schon um 21 statt um 22 Uhr zugemacht", berichtet Ute Bajak vom Organisationsteam am Sonntagmittag. Zu der Zeit ist am See schon wieder einiges los, auch wenn es etwas tröpfelt. "Wir hoffen jetzt mal, etwas vom Umsatz aufholen zu können."

 
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