Ufo am Himmel? Welche Kuriositäten Mitarbeiter der Ufo-Meldestelle erleben
Wer sich seine Beobachtung nicht erklären kann, ruft bei dem "Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene", kurz Cenap, an, die dieses Jahr Jubiläum feiert. Mitarbeiter der Ufo-Beobachtungsstelle haben schon allerhand Kuriositäten erlebt.

Die Ufo-Meldestelle Cenap feiert dieses Jahr Jubiläum. Seit 1973, also seit 50 Jahren, nimmt das "Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene", kurz Cenap, Anrufe und Meldungen zumeist aufgeregter Bürger entgegen, die am Himmel Unerklärliches wahrgenommen haben. Cenap kann aufklären.
An jedem Tag und zu jeder Stunde im Jahr erreichbar
Hansjürgen Köhler ist ein Mann der ersten Stunde. Und er ist, wie seine drei Kollegen, 24 Stunden und 365 Tage ansprechbar. Vergangenes Jahr erreichte die Meldestelle mit Sitz in Lützelbach im südhessischen Odenwaldkreis 729 Meldungen. Darunter auch einige aus der Region. Der 66-jährige Köhler zählt quer durch das Verbreitungsgebiet der Heilbronner Stimme auf: Künzelsau, Heilbronn, Cleebronn, Krautheim, Kirchhausen oder Weinsberg. Irgendetwas ist am Himmel erschienen, das die Menschen nicht erklären können.
Nur ein Flugzeug gesehen
Köhler und seine Partner geben Entwarnung. Mal war es ein Wetterballon, mal Hochzeitballons, mal ein Folienballon, mal der Jupiter oder mal Starlink-Satelliten und mal schlicht - ein Flugzeug. "Wir haben nach den Corona-Jahren verlernt, dass am Himmel auch mal ein Flugzeug fliegen kann", sagt Köhler.
Neben den Starlink-Satelliten, die von Tesla-Gründer Elon Musks Unternehmen SpaceX in den Himmel transportiert werden und die im vergangenen Jahr mit 33 Prozent Spitzenreiter der Beobachtungen sind, sei eine große Zahl anderer Raketen beobachtet worden. Sie transportieren ebenfalls Satelliten in den Weltraum. "Wenn die den ersten Orbit erreicht haben und den ersten Satelliten absetzen, stoßen die Raketen Resttreibstoff aus. Es kommt zu einem Burn Up, der am Himmel als Lichtspiel wahrgenommen wird." Augenzeugen rufen bei der Ufo-Meldestelle an.
Wesen im Glas gesehen

In 50 Cenap-Jahren haben sich allerhand Kuriositäten angesammelt. Köhler erinnert sich an eine Frau, die hörbar aufgeregt regelmäßig irgendein Wesen im Glas ihrer Wohnzimmertür gesehen haben will. Da die Frau nicht weit von Lützelbach entfernt wohnte, habe man sich dem Phänomen angenommen. "Eine Straßenlaterne gegenüber hat sich im Milchglas der Tür gebrochen. Wenn man auf die Tür zuging, wich die Figur zurück." Bis vor Kurzem hing an der Tür ein Vorhang, deshalb habe sie das Bild nicht wahrgenommen. Die Frau habe sich mehrfach entschuldigt. Auch das komme vor.
10.091 Fälle seien seit 1973 bei Cenap eingegangen. Davon seien 154 Fälle offengeblieben, erklärt Köhler. Das bedeute nicht, dass es sich dabei um Begegnungen der dritten Art handelt. "Eine Identifizierung war nicht möglich. Auch deshalb nicht, weil uns die Zeugen keine exakten Daten liefern konnten." Ort, Datum und Uhrzeit seien nicht mehr verifizierbar gewesen. Im vergangenen Jahr seien es 14 Fälle, die nicht aufgeklärt wurden.
Treffen zum Jubiläum
Von 13. bis 15 Oktober veranstaltet Cenap anlässlich des Jubiläums in Cröffelbach (Landkreis Schwäbisch Hall) ein Treffen von Ufo-Beobachtern mit internationaler Beteiligung.