Theaterintendant kritisiert Vorgehen bei Corona-Regeln
Einlass nur für Geimpfte und Genesene: Diese 2G-Option in vielen Bereichen sieht die neue Corona-Verordnung des Landes vor. Doch für Clubbetreiber und das Theater Heilbronn ist noch weitgehend unklar, was das konkret bedeutet.
Ob das Nachtleben mit den neuen Vergaben weiter in Schwung kommt, ist selbst für Branchenvertreter schwer zu durchschauen. „Es wird in der neuen Verordnung nicht deutlich, ob das 2G-Optionsmodell auch für Clubs und Diskotheken gilt und ob eine Befreiung der Maskenpflicht auch möglich wäre“, sagt Matthias Kern, Geschäftsführer der Diskothek Gartenlaube in Heilbronn.
Gartenlaube setzt auf 2G
„Wir werden 2G ab dem kommenden Wochenende praktizieren“, sagt Matthias Kern, Geschäftsführer der Diskothek Gartenlaube in Heilbronn. Auch hier entfallen damit die Abstands- und Maskenregelungen.
„Es ist zwar schade, dass wir dadurch auch gesunde Menschen ausschließen müssen. Für unsere Gäste ist diese Regelung aber einfach besser und auch wir können die Situation damit besser beherrschen“, sagt Kern.
Theater reagiert verärgert
Im Theater Heilbronn will man sich Anfang nächster Woche zusammensetzen und intern beraten, ob man das 2G-Optionsmodell mitgehen kann und will. Dabei müssen auch mögliche Konsequenzen etwa für die Abonnements und Workshops bedacht werden. „Die Materie ist kompliziert“, erklärt Intendant Axel Vornam, „wir wollen keinen Schnellschuss.“
Den Heilbronner Theaterchef stört, dass die neue Verordnung der Landesregierung keine längere Vorlaufzeit bis zur Umsetzung vorsehe, auch kritisiert er sie als „inkonsistent“. „Auf Interessensgruppen, die eine starke Lobby haben, wird Rücksicht genommen“, sagt Vornam mit Blick etwa auf religiöse Vereinigungen, „andere hingegen fallen hinten runter. Das finde ich sehr ärgerlich.“
Auch in den größeren Städten im Hohenlohekreis sind die für öffentliche Veranstaltungen Verantwortlichen noch nicht ganz sicher, wie es nun weitergehen soll: „Wir sind momentan im Gespräch“, erklärt David König, bei der Stadt Öhringen zuständig für Kultur und Veranstaltungen. „Wir müssen genau überlegen, was jetzt wie Sinn macht.“ Was König hingegen bereits ganz sicher sagen kann: „Für den Weihnachtsmarkt wird es kein 2G geben.“
Elke Sturm, Pressesprecherin der Stadt Künzelsau, bleibt eher vage in ihren Aussagen. Das 2G-Optionsmodell werde die Stadt „voraussichtlich bei bestimmten Veranstaltungsformaten ausprobieren“, erklärt sie. Es müsse jedoch zunächst noch besprochen werden, bei welchen Veranstaltungen dies möglich und nötig sei. Über die weiteren Lockerungsschritte sei die Stadtverwaltung erfreut. Und Sturm stellt in Aussicht: „Die Dampfsauna im Hallenbad kann so in nächster Zeit wieder genutzt werden.“
Prozedere am Carmen-Würth-Forum fortsetzen
Auch im Carmen-Würth-Forum werden die Mitarbeiter bereits seit Längerem kostenfrei zweimal wöchentlich getestet. Wie Sylvia Weber, Geschäftsbereichsleiterin Kunst und Kultur, mitteilt, werde man dies nun einfach fortsetzen – und die Mitarbeiter, die nicht-immunisiert sind, auch in Zukunft zweimal pro Woche testen.
Den Mitarbeitern werde die Würth-Gruppe „die entsprechenden Tests kostenfrei zur Verfügung stellen“. Im Museum des Carmen-Würth-Forums wird – zumindest „bis auf Weiteres“ – die 3G-Regelung gelten, teilt Sylvia Weber mit. Bei Kulturveranstaltungen sieht die Sache jedoch anders aus: Hier wird der Konzern ab 2022 das 2G-Model einführen, berichtet Weber.

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