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Technische Universität München in Heilbronn: Akademisches Start-up auf Wachstumskurs

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Die TUM ist seit wenigen Jahren in der Region, und von dieser Außenstelle profitieren alle Seiten. Es ist einiges geplant.

Die TU München gehört zum Bildungscampus Heilbronn, und sie soll weiter wachsen. 
Foto: Seidel, Ralf
Die TU München gehört zum Bildungscampus Heilbronn, und sie soll weiter wachsen. Foto: Seidel, Ralf  Foto: Seidel, Ralf

Die Technische Universität München (TUM) prägt mit ihrem Namen auch in Heilbronn den Bildungscampus. Die Exzellenzuniversität ist bei Rankings stets vorn. Erst neulich hat das "QS World University Ranking" die TUM als beste deutsche Universität eingestuft, zum neunten Mal in Folge.

In der Europäischen Union steht sie damit auf Rang zwei, weltweit auf Platz 37. Das Ranking berücksichtigt laut TUM erstmals internationale Forschungsbeziehungen und Nachhaltigkeitskriterien. Seit 2018 ist die TUM in Heilbronn mit einem Campus vertreten, dem Studierende sehr guten Noten geben. Doch nicht nur die Elite-Universität aus der bayrischen Landeshauptstadt strahlt in die Region hinein, auch die TUM profitiert von der regionalen Nähe. Die Forschungseinrichtung wird noch größer.

 

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"Wir sind das Eingangsportal in die Welt der TU München", sagt Professor Helmut Krcmar, Gründungsdekan und Beauftragter des Präsidenten TUM Heilbronn Campus: "Der Markennamen trägt." Die Unternehmen aus der Region können auf die Forscher zugehen und deren Expertise nutzen, die von Internationalität geprägt ist. Denn zur Hochschule kämen auch Professoren von anderen Elite-Universitäten.

So wirkt die Außenstelle der Technischen Universität München (TUM) in die Region hinein

Die TUM selbst bringt sich ebenfalls mit ihrer Außenstelle in der Region ein. Sie sei Teil der Transformationsoffensive, arbeite mit Audi an der Automatisierung der Produktion, nennt Helmut Krcmar Beispiele. Die Forscher haben zudem erstmals ihren Fortschrittsbarometer erhoben, der in die Modellregion Heilbronn-Franken blickt. Tenor: Fast zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen hätten bislang keine Strategie für die digitale Transformation entwickelt.


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Die Region profitiert von den überwiegend internationalen Studenten, denen am TUM-Campus Heilbronn zwei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge angeboten werden. Der Forschungsschwerpunkt liegt nach eigenen Angaben unter anderem auf der digitale Transformation und den Familienunternehmen. Gerade das ist der Punkt, der für die Hochschule von großer Bedeutung ist. Das Interesse am Mittelstand nehme man hier den Forschern ab, sagt Helmut Krcmar. Zumal die Dichte an Weltmarktführern hoch sei, an jeder Autobahnabfahrt finde man mindestens zwei davon - egal ob es um die Messtechniksysteme von Nivus in Eppingen oder um die Flugzeugsitze von Recaro in Schwäbisch Hall gehe, zählt der Gründungsdekan auf.

Die TUM profitiert von den Kontakten

Diese Vielzahl an erfolgreichen Unternehmen will die TUM nutzen. Alle Firmen hätten eigene Probleme, auf die Experten der TUM Antworten geben könnten. Hinzu kämen regelmäßige Gesprächsformate für Firmen. Diese Nähe ziehe deshalb Talente für die Hochschule an: "Es gibt sehr viele Kontakte."

Die Münchner wollen in Heilbronn wachsen, perspektivisch sollen es 7000 Studenten werden. Bei der Erweiterung des Bildungscampus bekommen sie neue Räume. Die Dieter-Schwarz-Stiftung, die hinter dem Ausbau steht, hat sich darüber hinaus zur TUM bekannt und die finanzielle Unterstützung für die kommenden Jahrzehnte ausgebaut. Seit 2018 hat die Stiftung der TUM insgesamt 41 Professuren bezahlt, davon 32 in Heilbronn.


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Für den Gründungsdekan ist eine Universität nie fertig

Eine neue Größe zeichnet sich ab. Helmut Krcmar spricht aber nach wie vor von einem "akademischen Start-up". Der Bereich Management sei von Anfang dabei, die Informatik seit eineinhalb Jahren: "Wir sind noch relativ jung, aber gut gewachsen." Der Gründungsdekan hofft, dass sich die TUM diesen Charakter erhalten kann. "Eine Universität ist nie fertig." Auch Studierende brächten dieses neue Denken mit. Ein theoretisches Beispiel: Firmen stellten sich mit ihren etablierten Abläufe vor, Studenten fragten: Warum so kompliziert? Geht das anders?

Bei TUM-Studenten kommt die Überschaubarkeit an. In Heilbronn sehe man seine 30, 40 Kommilitonen regelmäßig, erzählt Niklas Weinstok. Das sei anders als in München, wo in den großen Vorlesungssaal Hunderte Personen passen. Dort sehe man sich zwar, habe aber zum nächsten Studenten manchmal fünf, sechs freie Plätze. In Heilbronn hingegen komme ein Professor auf zehn Studenten. Eine intensivere Betreuung könne es kaum geben. "Hier ist es unmöglich, sich nicht zu kennen." Ein Campus, der sich entwickelt: So charakterisiert der Tunesier Mohamed Jradi die Außenstelle. Die Größe hat für ihn einen Nachteil: Es werde schnell langweilig. "Man kennt jeden."

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