Super E20: Was für die Einführung des neuen Öko-Kraftstoffs spricht
Das Südzucker-Tochterunternehmen Cropenergies nutzt Abfallstoffe zur Herstellung von Bioethanol, das Superbenzin beigemischt wird. Offiziell ist der neue E20-Sprit noch nicht zugelassen, aber erste Autos fahren bereits damit.

In Mannheim ist die erste Tankstelle in Betrieb gegangen, die das E20 genannte Superbenzin mit einem Anteil von 20 Prozent Biokraftstoff abgibt. Allerdings können normale Autofahrer dort noch nicht den neuen Öko-Sprit tanken, weil ein über E10 hinausgehender Anteil von der EU noch nicht zugelassen worden ist.
Mogelpackung E10? – Marktanteil auch zehn Jahre nach Einführung gering
Jörg Bernard, stellvertretender Leiter der Forschung & Entwicklung und Kraftstoffexperte der Südzucker AG, erklärt dazu: „Zuerst muss die EU einen Kraftstoff mit mehr als zehn Prozent Ethanol grundsätzlich zulassen." Anschließend müsse der Kraftstoff noch in Deutschland normiert werden. "Dieser regulatorische Prozess ist leider recht langwierig.“
Super E10 könne einen Anteil von 0 bis 10 Prozent Ethanol haben. "Das heißt, kein Verbraucher weiß, wie viel Ethanol in seinem E10 enthalten ist und wie hoch der Beitrag zum Klimaschutz genau ist." Kein Wunder, dass der Marktanteil laut ADAC auch mehr als zehn Jahre nach der Einführung von E10 bei nur 24 Prozent aller Ottokraftstoffe liege.
Neuer Super-Sprit E20 soll 15 Prozent CO2-Einsparung bringen
Der neue Ecosprit 20 ist laut Hersteller Cropenergies eine wahre Wundertüte. Das Südzucker-Tochterunternehmen verspricht "circa 100 Oktan, circa 15 Prozent CO2-Einsparung im Vergleich zu rein fossilem Benzin (eigene Berechnung), weniger Feinstaub- und Stickoxidausstoß." Es gebe eine Vielzahl von Gründen, die für eine allgemeine Einführung des neuen Kraftstoffs namens „Super Eco 20“ spreche.
Ecofuels auch beim Diesel
Ähnlich wie bei dem R33 genannten Diesel aus Pflanzenöl und aufbereitetem Speiseöl, das es beispielsweise in der Rötelstraße in Neckarsulm und im Industriegebiet Öhringen zu tanken gibt, wird auch der im E20 enthaltene Alkohol aus Biomasse gewonnen.
Ausgangsstoff sind allerdings nicht die regionalen Zuckerrüben, sondern Abfälle aus der Stärkeproduktion. Als Nebenprodukt fallen "jährlich über eine Million Tonnen hochwertige, eiweißhaltige Lebens- und Futtermittel" an, wie Unternehmenssprecherin Nadine Dejung-Custance erklärt. Man sei offen für weitere Tankstellen in größeren Unternehmen, da man jetzt wisse, "wie das Genehmigungsverfahren läuft".


          
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