Suedlink wird nun konkret für die Region
Transnet-BW informiert in Kochertürn über den genauen Verlauf des Kabels, die Bauarbeiten und die Entschädigungen. Das Interesse der Anlieger ist groß - denn nun gibt es Details zum Ablauf.

Eigentlich müssen sich die Einwohner von Kochertürn keine großen Gedanken machen um das Projekt. Denn das Suedlink-Kabel führt in einem Bogen zwei bis drei Kilometer um ihren Ort herum. Zwischen Degmarn und Oedheim wird es den Kocher kreuzen, nördlich von Stein in Richtung Jagst zwischen Siglingen und Züttlingen verlaufen. Und doch: Das Interesse ist groß, vor allem in der ersten Stunde der Infoveranstaltung in der Gemeindehalle.
Nun wird es konkret
Nachdem der Trassenverlauf feststeht, wird der Netzbetreiber Transnet-BW im Mai die Unterlagen für die Planfeststellung bei der Bundesnetzagentur einreichen. Sobald diese ihre Genehmigung erteilt hat, kann es losgehen. In Kochertürn informierten sich Anlieger nun, wie das detailliert vor sich gehen wird - wo größere Baustellen-Einrichtungen nötig sind, von welchen Stellen aus die Kabelstränge abgespult werden und wie die Fahrzeuge aussehen, welche die Kabeltrommeln herantransportieren. Ein Kabel-Lager wird im Hafen von Heilbronn eingerichtet, ein zweites in Kitzingen am Main. Auf jeder Trommel sind zwei Kilometer lange Stränge aufgewickelt, so dass die Lieferstellen in vier Kilometer Entfernung zueinander liegen. Von dort aus werden je zwei Kabel in die eine und in die andere Richtung in die Gräben verlegt. Dafür muss die betroffene Straße für jede Lieferung einen Tag lang gesperrt werden, kündigt Julia Krieg vom Info-Team von Transnet-BW an.
Wie werden Landwirte für die Bauarbeiten entschädigt?
Für die Landwirte war etwas anderes von Interesse: die Rahmenvereinbarung, die kurz vor Jahresende von den Netzbetreibern und allen Landwirtschaftsverbänden unterzeichnet wurde. "Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt, mit dem beiden Seiten zufrieden sein können", sagt Christian Bidlingmaier von Transnet-BW. In der Gemeindehalle erläutert er Betroffenen die Details der Vereinbarung: Zum einen erhalten Grundstückseigentümer eine Entschädigung - in der Regel 35 Prozent des Verkehrswerts der betroffenen Grundstücksfläche plus Beschleunigungszuschlag. Zum anderen gibt es Entschädigungen für Landwirte, unter anderem für Ertragsausfälle, Folgeschäden und Wirtschaftserschwernisse. Die Resonanz sei positiv, berichtet Bidlingmaier: "Die meisten finden das ein faires Angebot. Ein Landwirt könnte zwar auch individuell verhandeln, aber das würde es in die Länge ziehen. Daher haben wir ja die hohen Pauschalen."
An anderer Stelle geht es schon früher los
Wann Baubeginn ist, hängt nun von der Bundesnetzagentur ab. Fest steht, dass es an einem anderen Abschnitt früher losgehen wird: Für die Strecke zwischen Bad Friedrichshall und Leingarten, die über 16 Kilometer durch die Gruben Kochendorf und Heilbronn verlaufen wird, wurde schon vor einem Jahr der Antrag eingereicht. Transnet-BW rechnet mit einem Bescheid zur Jahresmitte.