Suche nach Standorten für lokale Impfzentren läuft
Stadt und Landkreis Heilbronn sowie der Hohenlohekreis prüfen mögliche Standorte für die geplanten lokalen Corona-Impfzentren. Sport- und Veranstaltungshallen stehen dabei im Fokus.
Landesweit sollen acht oder neun zentrale Impfzentren eingerichtet werden. Nach aktuellem Stand wird von diesen übergeordneten Zentren keines in der Region Heilbronn oder im Hohenlohekreis sein.
Daneben sind in jedem Stadt- oder Landkreis bis zu zwei regionale Impfzentren geplant, wo der Schutz gegen das Coronavirus vom kommenden Frühjahr an verabreicht werden könnte. „Wir prüfen verschiedene Liegenschaften“, teilte eine Sprecherin der Stadt Heilbronn mit. Dabei handele es sich um Sport- und Veranstaltungshallen.
Auch das Landratsamt Heilbronn wird nicht konkreter. Man prüfe Standorte und gehe fest davon aus, dass es zwei Impfzentren im Landkreis Heilbronn geben wird und nicht nur eines.
Zwei mögliche Standorte im Hohenlohekreis
Der Hohenlohekreis hat zwei mögliche Standorte für Impfzentren am Montag gemeldet. „Wir haben zwei mögliche Impfzentren lokalisiert“, sagte Landrat Matthias Neth bei der Sitzung des Kreistags in Waldenburg. Die beiden Standorte seien mit den betroffenen Bürgermeistern abgesprochen. Ein Standort ist im Raum Öhringen, der andere mögliche im Kochertal.
Neth rechnet damit, beide Lokalitäten bei einer Zusage zügig einsatzbereit zu haben. Neben einer ausreichend großen Immobilie, die Platz biete für Beratung und Impfen sei die verkehrstechnische Anbindung wichtig, es brauche Ordner für die Parkplätze und Sicherheitskräfte für den Ablauf.
Ob es tatsächlich zwei Standorte für den Hohenlohekreis gibt ist offen. Das hänge unter anderem von der Einwohnerzahl ab, heißt es zur Erklärung.
Kommentar: Herkulesaufgabe
Von Michael Schwarz
Neun Millionen Baden-Württemberger sollen gegen Corona geimpft werden. Zumindest theoretisch will das Land auf diese Zahl vorbereitet sein, denn schließlich wird sich ein Teil der Bevölkerung verweigern. Trotzdem ist die logistische Herausforderung enorm. Denn liegt der Impfstoff in ausreichenden Mengen vor, muss alles schnell gehen.
Eine gute Planung ist die halbe Miete. Das Land versucht nun mit einem sehr hohen Aufwand den Südwesten für die erste Phase der Impfungen vorzubereiten. Auf dem Papier liest sich das Konzept stringent: Große Impfzentren in Regierungsbezirken, kleinere in den Kreisen, mobile Teams für Menschen, die wegen ihres Alters oder einer Behinderung nicht mobil sind. Doch klar ist, dass der Druck hier enorm ist, schließlich sollen die großen Impfzentren schon in drei Wochen betriebsbereit sein. Und über die Standorte der Impfzentren in den 44 Südwest-Kreisen – diese sollen bis Mitte Januar startklar sein – wird derzeit nur spekuliert. Kann das Konzept in der Kürze der Zeit umgesetzt werden? Finden sich überall genügend Mitarbeiter?
Hoffnung macht, dass der Probelauf des Impfzentrums in der Messe Ulm sehr professionell ablief. Doch wie gut oder schlecht organisiert die vielen Standorte am Ende tatsächlich arbeiten werden, kann derzeit noch niemand prognostizieren.