Städtische Steinsammlung öffnet die Türen
Am Samstag ist das Lapidarium der Stadt Heilbronn für zwei Stunden geöffnet. In der Sammlung befinden sich Steindenkmäler aus der Heilbronner Stadtgeschichte.

Steinerne Skulpturen, Denkmäler und Inschriften aus 700 Jahren Heilbronner Stadtgeschichte liegen im Alten Milchhof in der Frankfurter Straße. Am Samstag, 17. Februar, ist das Lapidarium zwischen 14 und 16 Uhr geöffnet. Der Eingang zum Lapidarium befindet sich auf der Westseite des Alten Milchhofs, Frankfurter Straße 75 (bei der Peter-Bruckmann-Schule). Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Einige Jahre lang war die Steinesammlung des Stadtarchivs, das sogenannte "Lapidarium", aus Brandschutzgründen geschlossen. Im vergangenen Jahr wurden entsprechende Nachrüstungen abgeschlossen.
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Das städtische Lapidarium im Alten Milchhof beherbergt eine umfangreiche Sammlung von historisch bedeutsamen Steinartefakten wie Grabdenkmälern, Skulpturen, Hausinschriften und Architekturschmuck. Die Zeitzeugen stammen aus den vergangenen 700 Jahren Stadtgeschichte.
Grabdenkmäler, Skulpturen und Hausinschriften

Viele Steine stammen von Renovierungen ums Jahr 1900, von der Trümmerräumung nach dem Zweiten Weltkrieg und von Hausabbrüchen. Rund 200 Steine stapeln sich auf Paletten auf dem Boden und in den Regalen. 239 Objekte umfasst der Bestand in der Heuss-Datenbank des Stadtarchivs insgesamt.
1904 hatte der Historische Verein in der Stadt die Steinsammlung begründet, seit 1980 befindet sich ihr Magazin im Alten Milchhof. Jahrzehntelang war sie der Öffentlichkeit unzugänglich gewesen. Im Jahr 2004 gelang es dem Förderverein des Stadtarchivs mit tatkräftiger Hilfe des Technischen Hilfswerks, die schweren Steine neu zu gruppieren und die Räume begehbar zu machen. Seitdem betreuen das Haus der Stadtgeschichte Heilbronn und der Archivar Walter Hirschmann die Sammlung.
Weitere Steine in anderen Museen
Wer die zweistündige Öffnung verpasst, kann trotzdem die Stadtgeschichte aus Steinquellen erfahren: "Schöne Stücke unserer Sammlung befinden sich in einer ständigen Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte", erklärt Hirschmann. Gemeint ist die Dauerausstellung "Heilbronn historisch!" im Otto-Rettenmaier-Haus. Dort befindet sich zum Beispiel der Grabstein des Schwiegervaters des Götz von Berlichingen: "das gut erhaltene Bild eines Ritters in voller Rüstung".
Funde aus der Römerzeit beherbergt das Lapidarium ohnehin keine. Diese finden sich in den Städtischen Museen im Deutschhof. Viele römische Artefakte aus der Region befinden sich auch im Limesmuseum Aalen - und im Römischen Lapidarium in Stuttgart.