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Stadtbahn-Nadelöhr: Ausbau zwischen Leingarten und Schwaigern geht voran

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Beim Projekt, das eingleisige Nadelöhr auf der Stadtbahnstrecke zwischen Leingarten und Schwaigern zu beseitigen, geht es offenbar zügig vorwärts. Stadtbahnbetreiber AVG kündigt an, dass die Entwurfsplanung „bis voraussichtlich August“ abgeschlossen sein wird. Ein Baustart im Jahr 2024 wird als realistisch eingestuft.

von Carsten Friese
Die eingleisige S4-Stadtbahnstrecke im Westen von Leingarten. Hat eine Stadtbahn Verspätung, muss eine gegenläufige erst warten.   Foto: Carsten Friese
Die eingleisige S4-Stadtbahnstrecke im Westen von Leingarten. Hat eine Stadtbahn Verspätung, muss eine gegenläufige erst warten. Foto: Carsten Friese  Foto: Friese, Carsten

„Es geht mit großen Schritten voran“, sagt Christian Höglmeier, der als Mitglied der Geschäftsleitung der Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) für den Bereich Infrastruktur zuständig ist. „Wir gehen davon aus, dass die erforderliche Entwurfsplanung bis voraussichtlich August des laufenden Jahres abgeschlossen werden kann. Im Anschluss reichen wir dann die Planfeststellungsunterlagen für den Ausbau beim Regierungspräsidium Stuttgart ein“, so Höglmeier.

Ziel des Projekts ist es, die bisher eingleisige Strecke auf 3,2 Kilometer zweigleisig auszubauen und dadurch Verzögerungen und Verspätungen zu verringern. Denn: Wenn eine Stadtbahn Verspätung hat, muss eine gegenläufige in Leingarten oder Schwaigern warten, bis die andere die eingleisige Strecke passiert hat. Die Folge: Verspätungen schaukeln sich auf. Die AVG geht davon aus, dass der Gleisausbau „positive Effekte für den gesamten Verlauf der S4-Strecke“ haben wird.


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Konkret erläuterte die AVG in einem Gespräch dem Landkreis und den Anrainer-Kommunen, welche Maßnahmen im Zuge des zweigleisigen Ausbaus zwischen dem Bahnhof Schwaigern und Leingarten-West erfolgen sollen.

Barrierefreier Umbau der Haltepunkte, Gleiswechsel in Leingarten

Der Haltepunkt Schwaigern-Ost mit derzeit nur einem Bahnsteig soll künftig einen zweiten, barrierefreien und über eine Rampe zugänglichen Bahnsteig erhalten. Der Zugang erfolgt über die hier bereits vorhandene Fußgängerunterführung. 
Im Zuge der Gesamtbaumaßnahme sollen auch die Zugänge zu zwei weiteren Haltepunkten – dem Haltepunkt Schwaigern Bahnhof sowie dem Haltepunkt Schwaigern-West – barrierefrei umgebaut werden.

Zudem wird es im Bereich des Bahnhofs Leingarten erforderlich, einen zusätzlichen Gleiswechsel zu installieren. „Wir werden bei der baulichen Umsetzung nicht nur das neue zweite Gleis verlegen, sondern auch das Bestandsgleis zusätzlich den neuen Gegebenheiten anpassen“, erläuterte Dr. Reinhard Bickelhaupt, Leiter der Planungsabteilung der AVG. 

Der Stadtbahnbetreiber geht beim Planfeststellungsverfahren von einer Bearbeitungszeit von rund 1,5 Jahren aus. Einen Förderantrag an das Land will die AVG etwa Ende 2022 stellen.

AVG sieht keine größeren Hürden bei Planung und Umsetzung

Die Planung laufe bisher „sehr gut“, sagte AVG-Sprecher Michael Krauth auf Anfrage. Aktuell sehe man keine größeren Hürden bei der weiteren Planung und einer Umsetzung der Gesamtmaßnahme. 

Unterdessen hat das Land das Projekt als Vorschlag für das Bundesförderprogramm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) gemeldet. Dies soll die Planungsgrundlage für Bund und Land für die in Zukunft anfallenden Fördermittel bedeuten. Der Bund kann in solchen Infrastrukturprojekten bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten fördern, das Land sich zudem mit bis zu 50 Prozent an Bau- und Planungskosten beteiligen. 

Wenn alles klappt, soll das Bauprojekt 2024 realisiert werden

Wann die Bauarbeiten beginnen können? Sofern es im Zuge des Genehmigungsprozesses zu keinem größeren Anpassungsbedarf mehr kommt, geht Ronny Adam als verantwortlicher Projektleiter der AVG davon aus, „dass wir im Jahr 2024 die Baumaßnahmen zwischen Leingarten und Schwaigern umsetzen könnten“.  

Positive Kommentare kommen aus den Rathäusern der direkten Projektanlieger. Für Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner wird der Gleisausbau für mehr Pünktlichkeit sorgen und somit die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs stärken. „Investitionen in unsere Infrastruktur sind nachhaltig gut angelegtes Geld.“ Schwaigerns Bürgermeisterin Sabine Rotermund sagte, „wir begrüßen, dass die Maßnahme nun zügig vorangeht und so der ÖPNV weiter gestärkt wird“. Schwaigern profitiere zudem durch den Ausbau barrierefreier Zugänge an allen Haltepunkten in der Stadt. Alle zugehörigen Anliegerkommunen und der Kreistag haben bereits zugesichert, einen Anteil an den Baukosten zu übernehmen. 

 

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