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Ausbau des Nadelöhrs: Corona bremst das Projekt nur wenig

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Die Vorplanungen für ein zweites Stadtbahngleis zwischen Leingarten und Schwaigern laufen. Der Lückenschluss soll die Pünktlichkeit auf der S4-Strecke deutlich erhöhen. Als Ziel gilt eine Fertigstellung des Projekts bis zum Fahrplanwechsel Ende 2022.

von Carsten Friese
Eingleisiger Engpass: die Stadtbahnstrecke der S4 zwischen Leingarten und Schwaigern. Die Detailplanung für das Ausbauprojekt ist angelaufen. 
Foto: Friese,
Eingleisiger Engpass: die Stadtbahnstrecke der S4 zwischen Leingarten und Schwaigern. Die Detailplanung für das Ausbauprojekt ist angelaufen. Foto: Friese,  Foto: Friese, Carsten

Es ist ein Projekt, das die Pünktlichkeit der Stadtbahn auf der S4-Strecke zwischen Eppingen, Heilbronn und Öhringen entscheidend verbessern soll. Für den zweigleisigen Ausbau der Engstelle zwischen Leingarten und Schwaigern haben die fünf Anrainerkommunen und das Landratsamt Heilbronn im Spätherbst 2019 in großer Eintracht grünes Licht gegeben. Jetzt, ein halbes Jahr später, meldet die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) positive Signale des Fortschritts.

Bisher habe die Corona-Krise "keine großen Auswirkungen auf die Planungen zur Folge gehabt", stellt AVG-Sprecher Nicolas Lutterbach auf Anfrage fest. Derzeit werden die Vorplanungsergebnisse für die Hauptgewerke eingeholt.

Die nächste Kostenschätzung soll bis zum Jahresende erfolgen. Bisher war von rund 16 Millionen Euro Baukosten für den Ausbau der rund 3,2 Kilometer langen Strecke die Rede - inklusive dem Neubau der Signaltechnik und einem zweiten Seitenbahnsteig in Schwaigern-Ost.

Zuschussantrag ans Land soll bald gestellt werden

Für die AVG ist weiterhin die Zielmarke, möglichst bis Ende 2022 mit dem Projekt fertig zu werden - dann, wenn ein großer Fahrplanwechsel samt dem Start eines neues Schnellzugsystems zwischen Heilbronn und Karlsruhe geplant ist. Im Herbst, schätzt Lutterbach, werde sich zeigen, ob der Zeit-plan eingehalten werden kann.

Sportlich ist der Zeittakt angesetzt. Ein Zuschussantrag beim Land, das bis zu 75 Prozent Fördermittel in Aussicht gestellt hat, kann erst nach Anmeldung des Vorhabens in einem speziellen Landesprogramm erfolgen. Voraussichtlich Ende 2020 oder 2021 will die AVG dies anmelden. Eine weitere Hürde: das Planfeststellungsverfahren. Ziel ist, Ende 2021 die Planrechtsunterlagen einzureichen. Vorher müssen die vollständige Genehmigungsplanung sowie nötige Gutachten zu Umweltbelangen, Artenschutz oder Schallschutz vorliegen.

Etwa ein Jahr Bauzeit hat die AVG bisher für das Bauprojekt veranschlagt. Und das neue zweite Gleis sollte zum geplanten großen Fahrplanwechsel Ende 2022 gleich Verbesserungen im Zugtakt ermöglichen. Was, wenn das Bauprojekt bis dahin doch nicht fertig wird?

Ziel ist 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit

Sofern die Zweigleisigkeit bis dahin noch nicht geschafft sein sollte, "würde ein Übergangsfahrplan mit leicht verändertem Fahrplankonzept greifen", erklärt Lutterbach. Im Endzustand sind dann in der Hauptverkehrszeit vier Stadtbahnen (15-Minuten-Takt) zwischen Heilbronn und Schwaigern sowie ein zusätzlicher Regionalexpress je Stunde und Richtung vorgesehen. Diese hohe Zugdichte "setzt jedoch die Zweigleisigkeit voraus". Ohne das zweite Gleis werde es daher in einem Übergangsfahrplan bei drei Stadtbahnen und einem Regionalexpress pro Stunde und Richtung bleiben. Neuer Betreiber für den Regionalexpress soll die DB Regio werden.

Die Gemeinderäte der Anliegerkommunen haben unisono zugestimmt, dass die Gemeinden sowie der Kreistag sich mit insgesamt rund acht Millionen Euro an den Baukosten zu beteiligen. "Wir brauchen leistungsfähigere Fahrpläne. Das wird sich durch die Zweigleisigkeit ergeben", hat zum Beispiel Klaus-Peter Reimold im Gemminger Gemeinderat viel Hoffnung in das Stadtbahn-Projekt gesetzt.


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