Stimme+
Region
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Spritpreise steigen wieder stark an

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Nach dem Auslaufen des Tankrabatts wird der Besuch an der Tankstelle wieder teuer. Autofahrer in Heilbronn äußern teilweise großen Unmut über die drastischen Steigerungen.

von unserer Redaktion und dpa
So sahen die Preise bei einer Heilbronner Tankstelle am Donnerstag um 13:15 Uhr aus. Der drastische Preisanstieg binnen eines Tages wird deutlich.
Foto: Mario Berger
So sahen die Preise bei einer Heilbronner Tankstelle am Donnerstag um 13:15 Uhr aus. Der drastische Preisanstieg binnen eines Tages wird deutlich. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Dass Sprit teurer wird, war klar - nur wie stark und schnell die Preise nach dem Ende des sogenannten Tankrabatts steigen, stand noch nicht fest. Nun haben Autofahrer Gewissheit: Nach einer Schätzung des ADAC kostete Superbenzin der Sorte E10 am Donnerstag im bundesweiten Durchschnitt gegen 15 Uhr etwa 22 Cent mehr als am Vortag. Beim Diesel gab es demnach ein Plus von etwa acht Cent. Am Morgen waren die Kraftstoffpreise laut ADAC noch etwas höher gewesen.

Autofahrer sauer

Eine stichprobenartige Umfrage an Heilbronner Tankstellen hat gezeigt, dass unter vielen Autofahrern teilweise wegen dieser drastischen Steigerungen großer Unmut herrscht. Manche sprachen von einer "Geldmacherei" und brüskierten sich über die hohen Preise. Andere Autofahrer nahmen die Preisanstiege gelassener hin und hoffen auf eine Abnahme des Autoverkehrs zugunsten der Umwelt.


Mehr zum Thema

Stimme+
Region
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Ende des Tankrabatts: Das sagen die Autofahrer in Heilbronn


Schleichender Preisanstieg

In den vergangenen zwei Wochen waren die Spritpreise bereits wieder deutlich gestiegen. Am Mittwoch, dem letzten Tag der als "Tankrabatt" bezeichneten Steuersenkung auf Kraftstoffe, hatte ein Liter E10 laut ADAC im Schnitt 1,792 Euro gekostet, ein Liter Diesel 2,086 Euro. Das war den Angaben nach der höchste Wert im Monat August. Mit dem "Tankrabatt" hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für drei Monate auf das von der EU erlaubte Mindestmaß gesenkt. Rechnerisch könnte der Preis für Super E10 durch die Aufhebung um 35 Cent und für Diesel um 17 Cent steigen.

Die Einführung des "Tankrabatts" stand unter dem Eindruck eines Allzeithochs bei den Benzin- und Dieselpreisen. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren sie innerhalb weniger Tage deutlich in die Höhe geschnellt. Am 11. März kostete ein Liter Diesel 2,321 Euro - der seitdem gültige Rekord. Bei E10 wurde der bisherige Höchstwert mit 2,203 weniger Tage später am 14. März erreicht.

Nur kurzfristige Entspannung

Nach diesen Rekordwerten entspannte sich die Lage etwas, dauerhaft unter zwei Euro pro Liter sanken die Preise aber erst nach der Steuersenkung am 1. Juni. Es folgte ein langanhaltender Sinkflug, am 12. August fiel der Preis für Super E10 sogar auf 1,691 Euro. Doch danach ging es wieder bergauf .

Für diesen jüngsten Preisanstieg gebe es aus ADAC-Sicht keine Grundlage, sagte ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh. Die Preisgestaltung der Konzerne hatte seit März immer wieder Diskussionen ausgelöst - vor allem, ob die Konzerne die Steuersenkung wirklich weitergeben. Auch am Ende des Rabatts gehen die Meinungen darüber auseinander. "Die Energiesteuersenkung wurde umfassend weitergegeben", sagte Adrian Willig, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuel und Energie (EN2X), dem Unternehmen wie BP, Shell, Totalenergies und Eni angehören.

"Gründe aktueller Preissteigerungen sind eine gestiegene Nachfrage, knappe Kapazitäten in Raffinerien und logistische Herausforderungen", sagte Willig weiter. Ähnlich sieht das der Experte Manuel Frondel vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Der Rabatt sei "im Wesentlichen" weitergegeben worden, sagte er.

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Einstellungen anpassen

ADAC verärgert über Konzerne

Der ADAC sieht das anders: "In der Gesamtbilanz stellen wir fest, dass die Steuersenkung nicht vollständig beim Verbraucher angekommen ist", sagte Jürgen Albrecht, Spritpreisexperte des Clubs, der Deutschen Presse-Agentur. "Angesichts der niedrigen Besteuerung und des zuletzt niedrigen Ölpreises war das für die Branche schon sehr auskömmlich, das sieht man ja auch an den Quartalszahlen der großen Konzerne und den Rekordmargen der Raffinerien."


Dieser Artikel wird in unserem Nachrichten-Podcast AbendSTIMME erwähnt - für weitere Nachrichten aus der Region können Sie hier den ganzen Podcast anhören.

Mit dem Podcast AbendSTIMME informieren wir Sie von Montag bis Freitag über die wichtigsten lokalen und regionalen Nachrichten auf stimme.de und überall, wo es Podcasts gibt.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben