Speditionen wollen sich am Bauernprotest beteiligen
Speditionen können den Frust der Landwirte verstehen. Deshalb beteiligen sich einige an den Bauernprotesten, andere lassen ihre Lkws stehen. So halten es die regionalen Speditionen.

Auch Speditionen aus der Region zeigen sich solidarisch mit den Bauern. Man werde sich an Aktionen beteiligten, sagt Markus Görbert von der Spedition Görbert Trans in Oedheim. Sie seien mit ihren 14 Lkw allerdings bundesweit und am Montag vor allem im Norden Deutschlands unterwegs. Eine direkte Beteiligung am Bauernprotest sei für sie herausfordernd, weil Vertragsstrafen drohten. Man wolle das aber irgendwie im Sinne aller lösen, so Görbert. Aus Sicht des 50-jährigen Geschäftsführers sei der Protest der Bauern große Anerkennung wert. „Wir als Speditionen haben natürlich unsere eigenen Problematiken, wie die Lkw-Maut und die CO2-Steuer, aber wir stehen hinter den Landwirten.“
Konstantin Popov, Spediteur aus Neckarsulm und Vorsitzender des Bundesverbands Logistik und Verkehr (BLV pro), pflichtet Görbert bei. Sicherlich sei am Montag auch auf den Straßen in der Region Heilbronn zu sehen, dass sich Speditionen am Bauernprotest beteiligten. Allerdings sei alles noch „etwas unüberschaubar“.
Unterstützung der Bauernproteste und gegen erhöhte Mautkosten: Speditionen lassen Lkws stehen
Manche Speditionen ließen aus Protest auch Lkw stehen, sagt der 39-jährige Familienvater. Klar sei: ihre Solidarität gelte den Landwirten, es gehe jetzt „um ein Zeichen an die Politik, die in die falsche Richtung geht“. Sie könnten erhöhte Mautkosten einfach weitergeben an die Kunden, „aber einen Joghurt für fünf Euro, den will keiner“. Zwei von Popovs Forderungen: Einführung eines Gewerbediesels und der Schutz des deutschen Mittelstands im Transportgewerbe. Eine Großdemo von Spediteuren in Berlin kündigt der BLV pro für den 18. und 19. Januar an.
Roland Rüdinger, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition in Krautheim, sagt: „Wir beteiligten uns am 8. Januar nicht.“ Man verstehe aber die Bauern und wollen sie unterstützen. „Wir müssen nur aufpassen, dass das nicht unkontrolliert groß wird. Wir dürfen nicht übers Ziel hinausschießen.“ Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) plane für 15. Januar eine Demo in Berlin. „Da fahren einige Hohenloher Bauern und Speditionen hin“, sagt Rüdinger. Ob seine Spedition sich daran beteilige, sei noch unklar.