Wildparadies Tripsdrill startet Großprojekt: Wellnessoase und Erlebnisgastronomie
Am Wildpark Tripsdrill hat am Dienstag der Spatenstich für ein neues Großbauprojekt stattgefunden. Die Betreiber des Cleebronner Erlebnisparks planen nicht nur einen Wellnessbereich, sie kehren auch zu ihren Wurzeln zurück.
Eine "Wellnessoase" mit drei Pools, Ruhezonen, Sauna und Outdoor-Wasserspielplatz sowie eine "Erlebnisgastronomie" mit Besenwirtschaft und Tante-Emma-Laden – das alles soll in den nächsten zwei Jahren am Wildparadies Tripsdrill in Cleebronn entstehen. Insgesamt erweitern die Betreiber das Areal vor dem Naturpark um drei Gebäude auf rund 10.000 Quadratmeter.
Das Großbauprojekt bleibt dem Motto "Schwaben anno 1880" treu. "Es wird aussehen wie ein historischer Bauernhof", sagt Geschäftsführer Stefan Seipel beim Spatenstich am Dienstag. Journalisten, Firmenvertreter und Bürgermeister aus umliegenden Gemeinden sind zum symbolischen Auftakt der Baustelle geladen, um "den Start von etwas ganz besonderem" zu feiern.
Spatenstich am Wildparadies Tripsdrill: Parkbetreiber wollen zurück zu den Wurzeln
Die Parkbetreiber erhoffen sich von der Erweiterung des Areals, neue Zielgruppen zu erreichen, erklärt Seipel. In den Gebäuden sind auch Tagungsräume mit Blick auf den Wald eingeplant, die Firmen buchen können. Zudem sei die Region bei Freizeitsportlern beliebt. Die Erlebnisgastronomie biete "die perfekte Gelegenheit für Radfahrer, eine Rast einzulegen", sagt Seipel. Deswegen soll das Restaurant 365 Tage im Jahr geöffnet und unabhängig von einer Eintrittskarte für den Freizeit- und Wildpark nutzbar sein. Stefan Seipel: "Es wird ein Bereich, der für alle offen und zugänglich ist."
Damit kehre Tripsdrill quasi zu seinen Wurzeln zurück, sagt Roland Fischer, der mit seinen zwei Brüdern 1996 die Geschäftsführung von ihrem Vater übernommen hatte. "Die Ursprünge von Tripsdrill liegen in der Gastronomie", so Fischer und spielt damit auf das Gasthaus zur Altweibermühle an, das vor fast 100 Jahren 1929 eröffnet wurde.
Gäste sollen in dem Gastronomiekomplex traditionell schwäbische Küche aufgetischt bekommen. "Genauso wie Oma damals gekocht hat", sagt Fischer. Das Angebot soll möglichst viele Menschen ansprechen, ergänzt Seipel: "Es wird kein Gourmetrestaurant werden." Das sei den Betreibern wichtig, zumal der Park jüngst den Parkscout Publikums Award 2024/2025 in der Kategorie Preis-Leistungsverhältnis erhalten habe, so Seipel.
Baumhäuser im Wildparadies Tripsdrill bald mit Wellnessoase
Die Erweiterung des Wildparadieses sei eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten. Neben Schäferwägen für bis zu fünf Personen, stehen im Wald Holzbaumhäuser, die Platz für maximal sechs Personen bieten. Um die Attraktivität weiter zu erhöhen, entsteht nun für Übernachtungsgäste der Schwimm- und Wellnessbereich. Damit wolle man signalisieren: "Tripsdrill ist mehr wert als nur einen Tagesbesuch", stellt Stefan Seipel klar.
Das Großbauprojekt sei die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Parks, bei der es sich nicht um eine Achterbahn handle, hebt der Cleebronner Bürgermeister Thomas Vogl hervor. Der Gemeinderat habe gemeinsam mit der Parkleitung im Jahr 2024 mehrfach über die Anpassung des Bebauungsplans beraten, der bereits seit 2009 bestanden und damals noch einen Erlebnisbauernhof vorgesehen hatte (wir berichteten).
Erweiterung im Wildparadies Tripsdrill: Gemeinde Cleebronn eng in Planungsmaßnahmen eingebunden
Vogl bezeichnet die Baumaßnahmen als "mutigen Schritt" der Familie Fischer, durch den neue Arbeitsplätze entstehen würden: "Stillstand ist Rückschritt - das ist fast ein Bibelspruch für einen Erlebnispark." Zudem freue er sich im Namen der Gemeinde Cleebronn, dass sich die Erweiterung positiv auf die Grundsteuer auswirke, erklärt Vogl und erntet Gelächter und Applaus.
Während der Bauphase bleiben das Wildparadies und das Natur-Resort uneingeschränkt geöffnet. Lediglich der Eingang wurde verlegt. Da der frühere Zugangsweg durch die Baumaßnahmen gesperrt ist, umrunden Besucher vom Parkplatz aus links die Baustelle und gelangen an den Baumhäusern vorbei zur Kasse.
Der Bauzaun bietet Gucklöcher, durch die Besucher den Fortschritt der Arbeiten beobachten können. An der Außenseite des Bauzauns sind zudem Skizzen von den entstehenden Einrichtungen abgebildet. So zeigt der Entwurf für das Restaurant einen Traktor, der an Seilen von der Decke hängt. Ein Dekorationselement, das Roland Fischer eine Erwähnung in seiner Rede wert ist: "Tripsdrill ist bekannt für seinen schwäbischen Humor." Das spiegle sich in der Einrichtung wider.
Historie des Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn
Der Erlebnispark Tripsdrill nahm vor 95 Jahren seinen Ursprung mit der Altweibermühle. 1972 eröffnet das Wildparadies, unter anderem mit Damwild, Rotwild, später auch Wölfen und Bären. Die Schäferwagen gibt es seit 2010, die ersten Baumhäuser kamen 2011 hinzu. An der neuen Erlebnisgastronomie arbeiten vorrangig Unternehmen aus der Region. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2027 anberaumt.