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So machen sich die höheren Tierarztkosten in der Region bemerkbar

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Die seit dem 22. November veränderte Gebührenverordnung für Tierärzte kommt in den Praxen an. Vor allem Tierschutzvereine stehen vor finanziellen Herausforderungen.

Seit einem Monat gilt die angepasste Gebührenordnung für Tierärzte.

Foto: VadimGuzhva/stock.adobe.com
Seit einem Monat gilt die angepasste Gebührenordnung für Tierärzte. Foto: VadimGuzhva/stock.adobe.com  Foto: VadimGuzhva/stock.adobe.com

Seit einem Monat, seit 22. November, gilt die veränderte Gebührenverordnung für Tierärzte. Die Anpassung war längst überfällig, schließlich wurde die Verordnung das letzte Mal 1999 umfassend verändert. Unter anderem werden nun tierärztliche Leistungen wie neue Diagnostik- und Therapieverfahren aufgeführt, die zuvor gefehlt hatten. Für Tierhalter bringt die neue Gebührenordnung Preissteigerungen mit sich. Wie haben sich die gestiegenen Tierarztgebühren bemerkbar gemacht?

Patientenzahl nicht abgeflacht

Viele Nutztier- und Haustierhalter hätten die neuen Gebühren inzwischen wahrgenommen, berichtet Dr. Silke Guggolz von der gleichnamigen Kleintierpraxis in Bad Rappenau. Die Patientenzahl sei deswegen aber nicht abgeflacht. Manche seien überrascht ob der veränderten Kosten, viele zeigten aber auch Verständnis, berichtet die Veterinärmedizinerin. "Es war an der Zeit, die Gebührenordnung zu überarbeiten. Der Zeitpunkt ist allerdings schlecht gewählt", gibt Silke Guggolz vor dem Hintergrund der allgemeinen Kostensteigerungen zu.

Keine Preisvergleiche anstellen

Sie warnt allerdings ausdrücklich davor, Preisvergleiche anzustellen und die Gebührenunterschiede bei den einzelnen Behandlungen konkret zu benennen. Schließlich legt die Gebührenordnung keine Preise fest, sondern gibt einen Rahmen vor, bei dem maximal ein dreifacher Satz abgerechnet werden kann. Das ist auch abhängig von Faktoren wie dem Zeitaufwand. "Die Grundlage für die Berechnungen basieren auf Zahlen einer wissenschaftlichen Studie von 2020", betont Guggolz. Die Preissteigerungen durch die Inflation fließen in die Berechnungen etwa nicht ein.


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Tierschutzvereine vor finanziellen Herausforderungen

Die höheren Tierarztkosten stellt Tierschutzvereine vor immense finanzielle Herausforderung, so auch die Pfötchenhilfe Neckarsulm. Vor allem bei den Kastrationen der Streuner oder ausgesetzten Katzen, um die sich der Verein kümmert, machen sich die höheren Tierarztkosten bemerkbar, sagt Michael Graf vom Verein. Mit Geldsorgen hat der Verein ohnehin zu kämpfen.

Die jährliche Spende des Deutschen Tierschutzbunds, etwa 1000 Euro für Kastrationen, reichen nicht mehr aus. Die rückläufige Mitgliederzahl setzt dem Verein zu, und es gibt weniger Futterspenden. Und wenngleich die Pfötchenhilfe Neckarsulm selbst auf Spenden angewiesen ist, unterstützen Michael Graf und seine Frau zusätzlich ein großes Tierheim in Rumänien. Die höheren Tierarztkosten müssen sie so gut es geht stemmen - und zur Not aus eigener Tasche bezahlen.

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