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So funktioniert der Atomausstieg

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Bald ist Schluss mit der nuklearen Stromerzeugung. Wie läuft die Abschaltung, und was passiert mit dem Abfall?

von Theresa Heil und dpa
Der Rückbau von GKN I läuft seit dem Jahr 2017. Er wird insgesamt etwa 10 bis 15 Jahre dauern. 
Foto: EnBW
Der Rückbau von GKN I läuft seit dem Jahr 2017. Er wird insgesamt etwa 10 bis 15 Jahre dauern. Foto: EnBW  Foto: HST ENbw

Am 15. April soll der Atomausstieg in Deutschland kommen. Was passiert bei der Abschaltung eines Meilers? Ein Kernkraftwerk produziert Strom aus Wärme, die bei der Spaltung der Atomkerne entsteht. Diese wird genutzt, um Wasser in Dampf umzuwandeln.

Der Dampf treibt dann eine Turbine an, die einen Generator antreibt, der Strom produziert. Die Leistung des Reaktors wird nach Angaben des Kraftwerksbetreibers Energie Baden-Württemberg (EnBW) bei der Abschaltung kontinuierlich abgesenkt. Danach wird der Generator vom Stromnetz gekommen und der Reaktor abgeschaltet.

 


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Nach der Netztrennung werde der Reaktor heruntergefahren, erläutert der Kraftwerksleiter des bayrischen Meilers Isar II, Carsten Müller. "Das dauert etwa eine Viertelstunde." Die hochradioaktiven Brennelemente werden entfernt und für einige Jahre in ein Abklingbecken gebracht. In Castorbehältern in Zwischenlagern werden sie aufbewahrt.

Endlager für Atommüll wird noch diskutiert

In Deutschland gibt es 16 Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle. Nach einem Endlager wird weiterhin gesucht. In den 70ern hatten die politischen Entscheidungsträger das niedersächsische Bergwerk Gorleben ohne Mitbestimmung der Bevölkerung als Standort festgelegt. 2017 wurde ein neues Verfahren dafür gestartet.

Das ehemalige Eisenerzbergwerk in Salzgitter, Schacht Konrad, ist dem Bundesamt für die Sicherheit nuklearer Entsorgung (BASE) zufolge das erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Es soll 2027 in Betrieb gehen. Nur Endlager in tiefen geologischen Schichten gelten als dauerhaft sichere Lösung. Dem Bundesumweltministerium zufolge gibt es weltweit noch kein betriebsbereites Endlager für hochradioaktive Abfälle. Die Energieversorger sind für die Kosten des Rückbau verantwortlich. Eine Kommission hat die Gesamtkosten für den Atomausstieg auf 48,8 Milliarden Euro geschätzt.

 

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Umweltministerium überwacht Rückbau von GKN II

Ein Brennelemente-Zwischenlager befindet sich auf dem Gebiet von Neckarwestheim und Gemmrigheim. "Die Herausforderung, wie wir riesige Mengen Atommüll sicher endlagern, wird uns längere Zeit beschäftigen als die deutschen Atomkraftwerke in Betrieb waren", sagt Umweltministerin Thekla Walker. Das Umweltministerium Baden-Württemberg wird den Rückbau des Kraftwerks Neckarwestheim II als Aufsichtsbehörde überwachen. 

 

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