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SLK-Klinikchefs schlagen Alarm

  
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Die Lage an den SLK-Kliniken scheint sich zu verschärften: Notfallpatienten müssen wegen Corona-Zunahmen verlegt, Mitarbeiter kündigen aus Überlastung.

Von Carsten Friese

Es ist ein dramatischer Appell von SLK-Chef Thomas Weber am Donnerstagnachmittag im Heilbronner Gemeinderat: „Die Mitarbeiter sind nach eineinhalb Jahren Pandemie emotional und physisch am Ende. Wir sind eigentlich schon an der Belastungsgrenze angekommen.“ Inzwischen haben einige Pflegekräfte und Ärzte gekündigt, die Rede ist von Zermürbungserscheinungen durch die Dauerbelastung. Man nehme mittlerweile jede Hilfskraft, „die uns weiterhelfen kann“, sagte der ärztliche Direktor Prof. Wolfgang Linhart.

 


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Sprunghaft gestiegene Corona-Fallzahlen insgesamt und auf Intensivstationen (am Mittwoch waren es 85 Corona-Patienten, 19 davon intensiv) und Landesprognosen über weitere starke Steigerungen zwingen die Klinikleitung zu drastischen Schritten. Die medizinische Intensivstation ist umgezogen, um Platz für Corona-Intensivpatienten zu schaffen. 36 Normalbetten werden geschlossen und mit Corona-Fällen belegt. Die chirurgische und internistische Notaufnahme wurde zusammengelegt, um Raum für neue Covid-Patienten zu schaffen.

Linhart: „Wir können es nicht anders lösen.“ Patienten werden teilweise an den Plattenwald verlegt, in Löwenstein wird eine neue Intensivstation aufgebaut. Und: Ab Montag gilt für SLK-Besucher die 2G-Regel mit Nachweis über Impfung oder Genesung. Entschlossenes, entschiedenes Handeln wünscht sich der SLK-Chef von der Politik. Das Impfen solle mehr in den Fokus rücken. Gut 80 Prozent der Intensivpatienten seien Ungeimpfte. Einen Teillockdown nennt er als Möglichkeit, um die vierte Welle zu brechen. Denn: „Testen schützt nicht vor Infektionen.“

 

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