SLK fürchtet Überlappung von Delta- und Omikron-Welle
Geschäftsführer Thomas Weber fürchtet eine hohe Belegung der Normalstationen und sagt, nach wie vor sei der Großteil der behandelten Covid-Patienten ungeimpft.
Die Omikron-Welle rollt nun auch durch Deutschland, das belegen die aktuellen Zahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf über 300 geklettert und die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Berlin melden Neuinfektionen in noch nie dagewesenen Ausmaßen. Worauf sich die SLK-Kliniken einstellen, erklärt Geschäftsführer Thomas Weber.
Mit welchem Szenario rechnen Sie in den kommenden Wochen?
Thomas Weber: Wir sehen momentan eine rückläufige Covid-19-Patientenentwicklung. Die nun abflachende vierte Welle ist aber immer noch auf einem erhöhten Niveau, von dem wir wohl in die ansteigende fünfte Welle starten werden, wenn die Prognosen zur Omikron-Verbreitung zutreffen. Ähnliches haben wir zwischen der zweiten und dritten Welle etwa vor einem Jahr erlebt, wobei die "Talsohle" damals niedriger war als das Niveau auf dem wir uns nun befinden.

Was bedeutet das für die Patientenversorgung bei SLK?
Weber: Wir rechnen mit einer Überlappung von zwei Effekten. Zum einen sind die Intensivstationen noch mit Patienten aus der Delta-Welle belegt, die zum Teil sehr langwierige und schwere Behandlungsverläufe haben. Jetzt kommt Omikron und es ist davon auszugehen, dass wieder mehr Patienten ins Krankenhaus kommen. Wir befürchten, dass die Gesamtlast in spätestens zwei Wochen zunehmen wird und wir wohl Anfang bis Mitte Februar auf neue Höchstwerte zulaufen. Durch die prognostizierten weniger schweren Verläufe der Omikron-Variante und den Effekt des Impfens müssen wahrscheinlich nicht mehr so viele intensivmedizinisch behandelt werden, aber wir gehen davon aus, dass die Normalstationen stark und lange belegt sein werden.
Wie ist inzwischen die Verteilung zwischen Geimpften und Ungeimpften?
Weber: Nach wie vor sind die meisten Patienten auf der Intensivstation ungeimpft, aktuell liegt der Anteil bei rund 90 Prozent. An diesem Freitag war kein einziger der Covid-19-Intensivpatienten geimpft. Auf der Normalstation liegt der Anteil der Ungeimpften gerade durchschnittlich bei etwa 75 Prozent.