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Schwarz-Campus: Erfolg für Verkehrsplanung

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Die Verkehrsplanung rund um das Baugebiet „Obere Fundel“ in Bad Friedrichshall, in dem der Schwarz-Projekt-Campus entsteht, kann in die nächste Runde gehen. Die Verkehrsminister von Bund und Land haben sich auf einen vierspurigen Ausbau der B27 verständigt.

Drei Fliegen mit einer Klappe sieht Bad Friedrichshalls Bürgermeister Timo Frey mit einer Mitteilung des Bundes- und des Landes-Verkehrsministeriums geschlagen. Darin heißt es unter anderem, dass die B27 im Bereich des Baugebiets "Obere Fundel", in dem der Schwarz-Projekt-Campus entsteht, vierspurig ausgebaut werden soll.

"Ich gehe davon aus, dass damit auch die Nadelöhre eliminiert werden", betont Frey. Damit meint er drei neuralgische Stellen der Verkehrsplanung rund um die "Obere Fundel": Der Anschluss einer neuen Kreisstraße, die unterhalb des geplanten Wohngebiets verlaufen soll, zum einen an die B27 und zum anderen an die K2000. Die dritte Schwachstelle liegt etwas weiter südlich an einer S-Kurve am Übergang zur K2000. Hier geht es sehr eng zu, Lkw und Pkw kommen kaum aneinander vorbei.

"Wir freuen uns, dass der Handlungbedarf erkannt wurde", fasst Frey zusammen. So schnell habe er nicht mit einer Entscheidung gerechnet. Auf dieser Basis könne man nun weiterplanen.

 

 

Verkehrsbelastung wird stark zunehmen

Bei einem Erörterungstermin haben Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, und Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann sich mit der Anbindung des Baugebiets "Obere Fundel" beschäftigt. In einer gemeinsamen Pressemitteilung ist zu lesen, dass die Belastung am Anschluss Kochendorf Süd (B27/ K2000/K2117) stark zunehmen werde und deshalb ein Umbau der B27 erforderlich sei. Zur Erinnerung: Im geplanten Projekt-Campus werden künftig rund 5000 Menschen arbeiten. Hinzu kommen die Bewohner des neuen Wohnbaugebietes.

Somit wird das Land Baden-Württemberg mit Unterstützung des Bundes den vierstreifigen Ausbau der B27 zwischen dem sogenannten Amorbachknoten bei Neckarsulm und der Anschlussstelle Kochendorf Süd für den nächsten Bundesverkehrswegeplan anmelden, teilen die Ministerien mit. Zwischen der Anschlussstelle Neckarsulm und dem Amorbachknoten ist der Ausbau der B27, wie häufig berichtet, bereits seit längerem geplant.

 


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Stadtbahn-Haltepunkt dringen notwendig

Zudem ist der Bau eines Stadtbahn-Haltepunktes im Gebiet "Obere Fundel" bis Ende 2025 vorgesehen. "Bei der Anbindung eines neuen Baugebiets muss heutzutage der Anschluss an den ÖPNV zwingend mitgedacht werden", so Verkehrsminister Hermann.

2025 soll auch ein erster Teil des Projekt-Campus in Betrieb gehen. Deshalb freut sich Bürgermeister Frey über die positiven Signale für den Stadtbahnhalt Kochendorf Süd. Mit dem Ausbau der B27 werde es aber nicht so schnell gehen. "Das wäre illusorisch", sagt Frey.

Der Planungszeitraum für den neuen Bundesverkehrswegeplan liegt zwischen 2030 und 2040, weiß der Rathauschef. Trotzdem sei die Ankündigung aus den beiden Verkehrsministerien ein "konkreter Ansatzpunkt", die Verkehrsplanung rund um das Gebiet "Obere Fundel" voranzutreiben.

Noch werden auch Ergebnisse eines Verkehrsgutachtens aufbereitet, um sie bei der Offenlegung im Zuge des Bebauungsplanverfahrens zu präsentieren, berichtet Frey. "Das wird hoffentlich noch Ende dieses Jahres stattfinden." Dazu plant der Bürgermeister eine umfangreiche Bürgerinformation. Allerdings sei wegen Corona wohl keine Präsenzveranstaltung möglich. Eine Livestream-Übertragung soll die Lösung sein.

Bürgermeister rechnet nicht mit Widerstand

Denn Frey ist sich sicher: Das Interesse an der "Oberen Fundel" ist groß. Das habe bereits eine Veranstaltung 2018 gezeigt, zu der 250 Zuhörer gekommen seien. Mit Widerstand gegen das Projekt rechnet Frey, wie er sagt, nicht.

Unter den Bad Friedrichshallern herrsche eine hohe Akzeptanz, da in dem Areal eben keine unansehnlichen Industriebauten errichtet werden, die viel Belastung und wenig Nutzen brächten. Mit dem Projekt-Campus entstehe ein städtebaulich hochwertiges Areal.

Erster Abschnitt

Derzeit läuft die Erschließung des ersten Bauabschnitts im Gebiet „Obere Fundel“. Dabei gilt es vor allem, Leitungen zu legen und eine Baustraße zu errichten. Als die Baufirma losgelegte, hat sich gezeigt, dass manche Leitungen anders verlegt waren als gedacht, berichtet Bürgermeister Timo Frey. Deshalb musste etwas umdisponiert werden. Trotzdem liege man im Zeit- und Kostenplan. Parallel zur Erschließung laufen weiterhin archäologische Grabungen, um Bodendenkmale zu retten. Der nächste Schritt im Gebiet „Obere Fundel“ wird laut Frey der Baubeginn für die Ausrückewache Süd sein. 


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