Wie wichtig sind die Eltern für den Lernerfolg?
Auf das Programm "Gesetze des Schulerfolgs" setzen in der Region Heilbronn schon einige Schulen. Dem Initiator Adolf Timm geht es dabei allerdings nicht ums Abitur. Ein Online-Infoabend findet im April statt.

In der Region setzen Lehrer und Eltern an 30 bis 40 Schulen bereits auf „Die Gesetze des Schulerfolgs“. Die Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM) Heilbronn-Franken hat vor gut sechs Jahren den Ansatz in interessierte Schulen gebracht. Hinter dem Projekt steht Adolf Timm aus Schleswig-Holstein, der selbst an allen Schularten unterrichtet hat. Ende April findet an der AIM wieder eine Info-Veranstaltung dazu statt.
Der Ansatz hat sich nach Ansicht des Bildungsexperten bewährt. Corona, da ist Adolf Timm sicher, habe erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Eltern in den Schulalltag einzubeziehen. Kinder, Lehrer und Eltern sollten gemeinsam agieren.
Schulerfolg: Es geht nicht ums Abitur, sondern um die Potenziale
Gesetze und Schulerfolg können einen falschen Eindruck vermitteln. Das verdeutlichen Adolf Timm und Eva Jermer, die ebenfalls daran beteiligt ist. Schulerfolg ist keinesfalls als Abitur zu verstehen. „Einen Schulerfolg erlebt der, der sein Potenzial ausschöpfen kann“, sagt Adolf Timm. Und Gesetze sind als Empfehlungen zu verstehen. Es sei wie mit der Straßenverkehrsordnung, ist sein Vergleich: Selbst wer sich an die Regeln hält, dem könne etwas zustoßen. Wenn man sie aber nicht einhalte, „dann wird es schwierig“.
Spielen, Kinder stärken, gute Gefühle beim Lernen: Die von Adolf Timm entwickelten Gesetze setzen auf verschiedene Elemente. Es geht um zahlreiche Aspekte wie Erziehung und Motivation. Mit den Ideen dahinter wollen die Initiatoren auch zeigen, dass die Verantwortlichen nicht falsch liegen. Es geht unter anderem darum, Selbstbewusstsein zu geben. „Eltern und Lehrer machen intuitiv viel richtig“, beruhigt Eva Jermer. Die Gesetze des Schulerfolgs wollen aber beispielsweise den Eltern die Sorgen nehmen und ihnen Sicherheit bieten. „Es steht niemand da mit einem erhobenem Zeigefinger“, beruhigt Adolf Timm.
Adolf Timm setzt auf die Beteiligung von Eltern
Eines ist für Adolf Timm von zentraler Bedeutung: Kinder seien dann gut, „wenn sich die Eltern beteiligen“. Deren Rolle sei für den Schulerfolg des Nachwuchses entscheidend. Schon beim ersten Pisa-Schock nach der Jahrtausendwende sollte es mit der Bildungsgerechtigkeit in Deutschland besser werden. 20 Jahre später kam Corona. Und es hakte wieder, weil Eltern nach wie vor nicht einbezogen geworden seien, sagt Adolf Timm.
Elternbeteiligung will der Bildungsexperte nicht so verstanden wissen, dass die Eltern die Hausaufgaben machen. Sie schaffen aber zu Hause die Lernumgebung und die Atmosphäre. Am Ende sind aber alle Seiten verantwortlich. „Schulerfolg gelingt nur mit Eltern und Lehrern zusammen“, sagt er. „Eltern, Lehrer und Kinder sollen den Schulerfolg zur gemeinsamen Sachen machen.“
Hatte das Team von „Gesetze des Schulerfolgs“ ursprünglich gedacht, überwiegend Grundschulen dafür zu gewinnen, seien auch viele Gymnasien auf sie zugekommen. „Das hat uns überrascht“, sagt er. Dieser Zuspruch sei aber zugleich auch ermutigend.
Die weiteren Details zum Programm
Im Juni findet die Fortbildung zum Programm „Gesetze des Schulerfolgs“ statt, an der Schulen und Familien teilnehmen können. Einen ersten Online-Infoabend gibt es am Montag, 25. April, ab 17.30 Uhr. Anmeldung: teilnehmerservice@aim-akademie.org oder 07141/390970.