Im April zieht die Gerhart-Hauptmann-Schule in ihren Neubau
In den Osterferien bezieht die Gerhart-Hauptmann-Schule in Heilbronn ihr neues dreigeschossiges Quartier an der Ecke Siebennußbaumstraße/Karlstraße.

Bald ist der tägliche Marsch der Kinder vom umgebauten Bürogebäude in der Adelbergerstraße zum entfernt liegenden Pausenhof Geschichte. Genau wie die Container auf dem Sportplatz an der Oststraße, in denen manche seit mehr als zwei Jahren Unterricht haben.
In den Osterferien bezieht die Gerhart-Hauptmann-Schule ihr neues dreigeschossiges Quartier an der Ecke Siebennußbaumstraße/Karlstraße. "Wir liegen mit den Kosten wie veranschlagt bei knapp 16 Millionen Euro. Mitte April ist der Neubau fertig", sagt Johannes Straub, Leiter des städtischen Hochbauamts, nicht ohne Stolz.
Der Neubau mitten in der Pandemie war eine Herausforderung
Die "Mini-Verzögerung" sei Corona geschuldet, erklärt Projektleiterin Daniela Branz. Der Bau mitten in der Pandemiezeit war für alle eine Herausforderung. Angefangen von Kleinigkeiten, wie dass Besprechungen im Baucontainer nicht möglich waren, bis hin zur flexibleren Handhabe der auszuführenden Arbeiten.
Verzögerte Lieferungen bei Holz und Stahl sowie Ausfälle in den Firmen sorgten immer wieder für Stolpersteine. Viel Flexibilität war gefragt, auch seitens der Handwerker. "Sie konnten nicht in der Reihenfolge arbeiten, wie es dem Baufortschritt entsprochen hätte", sagt Daniela Branz. So mussten etwa die Elektriker die Leuchten an der Decke installieren und wieder abkleben, obwohl der Parkettboden noch nicht fertig war.
Es gibt auch eine Tiefgarage
Der Weg ins knapp 5670 Quadratmeter große Gebäude führt wegen laufender Bauarbeiten an diesem Tag durch die Tiefgarage. 17 Stellplätze gibt es hier für Lehrer, denn die Parkplatzsuche entlang der Karlstraße ist mühsam.
Der Gymnastikraum von 150 Quadratmetern mit Dusche und Umkleide verfügt über einen separaten Eingang, so dass ihn auch Vereine nutzen könnten. Für raumgreifendes Fußballspiel etwa sollen die Schüler wie bislang die Sporthalle der Fritz-Ulrich-Schule nutzen. Die Lüftungsanlage ist für den Gymnastikraum und die Mensa ausgelegt, Virenfilter sind nicht geplant, weil sich alle Fenster öffnen lassen.
Die Klassenzimmer sind mit 66 Quadratmetern normal groß

Als Herz des Hauses ist der grüne Innenhof gedacht, in dem die Kinder Unterricht haben und ihre Pause verbringen können. In den breiten Gängen sollen Sitzsäcke und -bänke am Fenster für Gemütlichkeit sorgen. Die Klassenzimmer, mit je 66 Quadratmetern im Normbereich, sind mit digitalen Tafelanlagen und komplett ausgestatteten Ipads versehen: "Im Prinzip das Neueste, was gerade auf dem Markt ist", so Straub.
Das Lehrerzimmer hält der Leiter des Hochbauamts für das Schönste in Heilbronn
Ein Schmankerl: Die Raumtrennwände sind nicht tragend und können umgesetzt werden. Das Lehrerzimmer mit Blick auf die Weinberge hält Straub für "das Schönste in ganz Heilbronn".
Der seitherige Caterer bleibt der Schule erhalten
Der seitherige Caterer Alexander Wieprecht beliefert weiter die Mensa, sie kann auch für Schulveranstaltungen genutzt werden. Draußen sind Sitzgruppen geplant, so dass die Kinder auch dort essen können. An die Mensa angrenzend ist zudem der Platz der Schulkindbetreuung vorgesehen. "Allerdings kann das ganze Haus auch nachmittags genutzt werden", sagt Daniela Branz.
Innovativ ist das Energiekonzept mit 30 Erdwärmesonden, die tief in die Erde ragen, im Sommer Kühle und im Winter Wärme in die Klassenzimmer transportieren. Auch die Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert Energie.
Der Außenbereich ist rund 4100 Quadratmeter groß
Dem Bereich für den 4140 Quadratmeter großen Schulhof für die 361 Schüler der vierzügigen Bildungsstätte halten die Planer für "ausreichend". Es habe Gemeinderatsanfragen gegeben, ob man die Fläche der nahen Kleingärten dazunehmen könne, das sei aber nicht weiterverfolgt worden. "Wir sind davon ausgegangen, dass wir mit dem Grundstück auskommen", so Johannes Straub.
Laufbahn mit Sandgrube, Spielgerät und Tischtennisplatte stehen auch Externen zur Verfügung, denn das Gelände ist nicht vom angrenzenden Weg abgetrennt.