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Richtige Sauna-Aufgüsse bleiben weiterhin untersagt

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Die Landesregierung verspricht Lockerungen auch in Bädern und Saunen, doch vielerorts in der Region ändert sich für Geimpfte und Genesene konkret nichts.

Nach dem Aufgießen von Wasser wird die Luft in der Sauna vom Saunameister in der Regel "verwedelt" − aktuell ist das aber nicht zulässig.
Nach dem Aufgießen von Wasser wird die Luft in der Sauna vom Saunameister in der Regel "verwedelt" − aktuell ist das aber nicht zulässig.  Foto: Andreas Gebert

Es ist mal wieder kompliziert. Seit Mittwoch dürfen in Baden-Württemberg Dampfbäder in Betrieb gehen, unter 2G-Bedingungen. Doch viele Hallenbäder und Saunabetriebe lassen sie dennoch geschlossen - weil sie in ihren Bädern und Saunen Ungeimpfte mit negativem Schnelltest-Ergebnis als Kunden empfangen können. Zudem bleibt das sogenannte Verwedeln der heißen Luft bei Sauna-Aufgüssen bis auf Weiteres untersagt. Das teilte ein Sprecher des Sozialministeriums auf Nachfrage mit.

Wo die ausgestoßenen Aerosole infektiöser sind

Die unterschiedlichen Regelungen werden nach Angaben des Ministeriums damit begründet, dass Dampfbäder mit 45 Grad Celsius gegenüber Saunen eine reduzierte Betriebstemperatur aufweisen, so dass ausgestoßene Aerosole infektiöser einzustufen seien. Hohe Temperaturen trügen dazu bei, dass das Virus abgetötet werden kann. "Daher ist eine Sauna infektiologisch weniger gefährlich einzustufen als ein Dampfbad", sagt Ministeriumssprecher Pascal Murmann.


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Über die Regelungen bei Dampfbädern und Saunen: Sinnfrei


In der Sauna im Aquatoll in Neckarsulm entschied man sich vor diesem Hintergrund dazu, die Dampfkammer geschlossen zu lassen. "Unter diesen Auflagen ist das einfacher", sagt Marketingsprecher Sascha Vogt. "Der Knackpunkt ist, dass für Dampfbäder die 2G-Regel gilt und für den Zugang zum Bad die 3G-Regel. Wenn wir die Dampfkammer betreiben möchten, müssten wir vor dieser Personal abstellen, das den 2G-Nachweis kontrolliert." Eventuell würden diese Auflagen in Bezug auf Dampfbäder mit den anstehenden Lockerungen aber bald abgeschafft.

Theoretisch könnten Bäder auch die 2G-Regel explizit in den Saunabereichen beibehalten und die Dampfbäder dort so ohne Einschränkungen öffnen, so Vogt weiter. Das möchte man im Aquatoll nicht umsetzten, "da damit wieder Besuchergruppen ausgeschlossen wären". Eine Information über die Zulässigkeit des Verwedelns bei Aufgüssen hätte man sich von der Landesregierung gewünscht. Dazu hab man als Bad aber keine genaue Auskunft bekommen.

Das Bad Rappenauer Rappsodie agiert wie das Aquatoll. "Wir haben uns für die 3G-Regel entschieden", sagt Betriebsleiter Timo Künzel. "Die Dampfbäder bleiben daher noch geschlossen." Künzel bedauert, dass das Verwedeln der Luft nach dem Aufgießen untersagt ist. Ebenso im Heilbronner Soleo, in der Sinsheimer Badewelt sowie im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe bleiben die Dampfbäder geschlossen.

Einrichtungen, die ihre Dampfbäder öffnen

Anders im Solymar in Bad Mergentheim. Dort sind die Dampfbäder in Betrieb, der Zugang aber nur unter 2G gestattet. "Unser Empfangspersonal weist alle Kunden, die nur mit Test einchecken, nochmals aktiv darauf hin", teilt Silke Marquardt vom Solymar mit. An den Dampfbädern selbst seien zudem Schilder angebracht: "Pardon, Zutritt nur mit 2G". Die Nachfrage nach einer Öffnung sei sehr groß gewesen, "viele Stammgäste werden sich sehr freuen". Im Solebad in Bad Wimpfen ist ebenfalls das neue Dampfbad geöffnet sowie die Infrarotkabine. Wie in Bad Mergentheim wird hier separat nach dem Einlass ins Bad auf die 2G-Regelung hingewiesen.

 

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