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Regiobus Stuttgart zieht sich aus der Region zurück

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Die Deutsche Bahn vergibt Buslinien im Landkreis Heilbronn an andere Tochterunternehmen. Der VCD kritisiert das Verfahren und fordert ein „klares Konzept“.

Mit der DB-Tochter Regiobus Stuttgart (RBS) verschwindet Ende des Jahres ein bekannter Name von den Straßen der Region. Für die Kunden soll sich nichts ändern – was aus Sicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) nicht unbedingt eine gute Nachricht ist.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte entsprechende Informationen unserer Zeitung. Ende des Jahres ist Schluss für den größten Regionalbusbetreiber im Landkreis Heilbronn, der zum Teil mit Partnerunternehmen kooperiert. Unter RBS-Flagge fahren unter anderem die Linie 641 von Heilbronn nach Beilstein oder 695 von Neckarsulm zu den Böllinger Höfen. „Im Rahmen einer internen Organisationsveränderung“ werden ab Dezember 2023 die Busunternehmen Friedrich Müller Omnibusunternehmen (FMO) und Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) die DB-Busverkehre im Landkreis Heilbronn übernehmen, teilt der Bahnsprecher mit.

 


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Bahn: Keine Auswirkungen auf Fahrplan

„Für die Fahrgäste hat dies keinerlei Auswirkungen, da alle 22 Linien der Region wie gewohnt weiterbetrieben werden“, versichert die Bahn. Es würden andere, aber gleichwertige Fahrzeuge eingesetzt. Die Regional Bus Stuttgart GmbH wird dann keine Busverkehre mehr betreiben. Ob die Gesellschaft ganz aufgelöst wird, dazu äußert sich der Konzern nicht. Auch zu weiteren Hintergründen macht die DB keine Angaben. In der Branche ist aber bekannt, dass die RBS einen Haustarifvertrag hat, der über dem Marktniveau liegt und es dem Unternehmen erschwerte, bei Ausschreibungen zum Zug zu kommen.

Beim ökologisch orientierten Verkehrsclub Deutschland (VCD) in der Region hält sich der Abschiedsschmerz in Grenzen. Unflexibel, teuer und wenig kundenfreundlich – dieses Zeugnis stellt Michael Schwager der RBS aus. „Mindestens seit zehn Jahren sind keinerlei Verbesserungen beim Fahrplan im Landkreis möglich“, beklagt er. Der VCD fordert ein „klares Konzept“ für den Busverkehr in der Region und eine Ausschreibung der Leistungen. „Ein Nachfolger, der ebenfalls zur DB gehört und nur den Status Quo verwaltet, hilft in Zeiten der Klimakrise überhaupt nicht weiter“, sagt Schwager.

 


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Wie das Verfahren abläuft

Das Heilbronner Landratsamt betont auf Nachfrage, die Übergabe der Leistungen ohne Ausschreibung sei in solchen Fällen gängige Praxis: „Die FMO übernimmt als Schwesterbetrieb der RBS die Leistungen im vollen und genehmigten Umfang.“ Der Landkreis hat die Buslinien zu Bündeln zusammengefasst, die gestaffelt vergeben werden. Vergeben werden die Bündel laut Landratsamt in der Region für zehn Jahre.

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