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Reaktionen aus der Region zu den weiteren Schul- und Kitaschließungen

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Grundschulen und Kitas in Baden-Württemberg bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Die ersten Reaktionen aus der Region fallen gemischt aus.

„Die Entscheidung ist die einzig Vernünftige“, sagt Harald Schröder, der Heilbronn Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist. Es sei unverantwortlich, zum jetzigen Zeitpunkt größere Gruppen zusammenkommen zu lassen. Kultusministerin Eisenmann hätte gern die Erst- und Zweitklässler zurückgeholt. Hätte man diese Klassen geteilt, sagt Harald Schröder, hätten aber die Lehrer für die Notbetreuung gefehlt. Er bedauert, dass eine Perspektive fehle. Man müsse auch über die psychischen Folgen reden, „aber auch über die Schutzmaßnahmen diskutieren“.


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Die Stühle in den Klassenzimmern der Südwest-Grundschulen bleiben weiter auf den Tischen stehen − mindestens noch bis noch bis Ende Januar.
Foto: dpa
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Sorge zu groß: Kitas und Grundschulen bleiben wegen Corona zu


Jana Kolberg, GEW-Kreisvorsitzende Main-Tauber/Hohenlohe, ist geteilter Meinung. Aus Sicht des Infektionsgeschehens begrüßt sie es. Allerdings sei es aus Elternsicht „ein Horror“. Die Hängepartie sei für alle unbefriedigend. „Alle brauchen eine Perspektive.“ Zugleich blickt sie auf die Bildung. Zwar gebe es eine Notbetreuung, aber das sei kein Unterricht. Zudem bräuchten Kinder mehr: „Die Interaktion, die Unterricht lebendig macht, fehlt.“

In Wüstenrot setzt die Grundschule auch auf Videounterricht für die Klassen drei und vier. „Es fehlt aber der persönliche Kontakt“, sagt Peter Wetter, der die Grund- und Gemeinschaftsschule leitet. Viertklässler wechseln nach den Sommerferien an weiterführende Schulen. Peter Wetter hofft, dass die Wochen bis dahin noch ausreichen, den erforderlichen Stoff zu vermitteln. Vierer und die Abschlussklassen an weiterführenden Schulen sollten schnell zurück zum Präsenzunterricht kommen.

Kritik an fehlender Perspektive

Für Christoph Eberlein kommt die Entscheidung des Ministerpräsidenten nicht überraschend. Allerdings kritisiert er auch die fehlende Perspektive. Und: Man müsse an die Kleinen denken. Egal ob Turn- oder Musikverein, alles sei wegen Corona weggefallen. Jetzt eben auch die Schule. „Das ist für Kinder schwierig.“ Er fordert eine Maskenpflicht und Wechselunterricht an Grundschulen, auch bessere FFP2-Masken bräuchten Lehrer. Zudem müsse man dafür sorgen, dass Schulabsolventen keinen Corona-Makel haben.

Zarah Abendschön-Sawall, Landessprecherin der Initiative „Familien in der Krise“, berichtet von entsetzten Eltern. „Viele Familien fühlen sich maximal belastet und alleingelassen.“ Die Politik habe versprochen, Schulen und Kitas geöffnet zu lassen. Das Versprechen sei wieder gebrochen worden. „Es wird mit Füßen getreten.“ Über Perspektiven werde stets nur gesprochen, es fehlten klare Zusagen. „Das hilft uns gar nicht.“


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Kommentare

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Isolde Grossmann am 14.01.2021 17:58 Uhr

Zu unser aller Gesundheit hat MP Kretschmann die richtige Entscheidung getroffen. Es kann doch nicht sein, dass wir nur noch eine Person treffen dürfen und gleichzeitig in einem Klassenzimmer Tag für Tag 28 Kinder und Lehrer sich. In dieser Kälte ist ständiges Lüften nicht praktikabel. Grundschul- und Kindergartenkinder halten kaum Abstand. Sie können sehr wohl Corona haben und zeigen keine oder kaum Symptome. Wir haben selbst zwei Kinder im Homescooling, ideal ist es nicht, aber es funktioniert. Unser Grundgesetz sagt in Artikel 6: Die Pflege und Erziehng der Kinder ist das natürliche Recht der Eltern und die Ihnen zuvörderst obliegende Pflicht.". Wer das nicht versteht, kann nicht Ministerpräsidentin werden.

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Heiko Schulz am 15.01.2021 08:12 Uhr

Dem ist nichts hinzuzufügen! Vollkommen richtig!

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Elke Sommer am 15.01.2021 12:12 Uhr

Es mag schon die "zuvörderst obliegende Pflicht" sein, aber nicht alle Eltern können oder wollen sie erfüllen und dann sind die Leidtragenden immer die Kinder.
VIele Kinder erhalten zu Hause nicht die notwendige Unterstützung und Hilfe und sie später wieder aufzufangen und das Verrpasste auszugleichen ist schier unmöglich.

Bestimmt macht es keinen Sinn, wenn Kinder im öffentlichen Nahverkehr zur Schule fahren und auf engstem Raum, ohne Abstand sind, aber die erarbeiteten Hygienekonzepte bei uns an der Schule hatten im November und Dezember gut funktioniert. Alle Ansteckungen kamen aus dem privaten Bereich und es kam zu keinen Ansteckungen innerhalb der Klassen.
Studien haben wieder belegt, dass Kinder unter 10 Jahren keine Treiber der Pandemie sind.

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