Probleme mit Roma-Flüchtlingen: Verwaltung reagiert auf Mieterklagen
Nach Beschwerden von Mietern von Stadtsiedlungs-Wohnungen über benachbarte Roma-Flüchtlingsfamilien hat die Verwaltung zu einem offenen Dialog eingeladen. Wie Mieter und Verwaltung das Gespräch bewerten.

Stadtsiedlung und Stadtverwaltung Heilbronn haben Mieter in der John-F.-Kennedy-Straße, die sich kürzlich über das Verhalten von Roma-Flüchtlingsfamilien im Nachbarhaus beklagt hatten, am Montag in einer Kita vor Ort zu einem offenen Dialog eingeladen. Betroffene reagierten positiv auf das Gesprächsangebot. "Wir sind nicht auf Konfrontation, sondern wollen konstruktiv mitarbeiten", sagt Kathrin Kallweit, die stellvertretend für die Mieter vor Ort spricht. Entscheidend sei nun, dass sich tatsächlich etwas verbessere.
Neue Vereinbarungen getroffen
Es seien zahlreiche Nachbarn zum Dialog gekommen, so Kallweit. Im März solle dann besprochen werden, ob ergriffene Maßnahmen eine Veränderung der Situation bewirkt hätten. Wie berichtet, klagen Mieter unter anderem über andauernde Ruhestörungen, Verunreinigungen und Diebstähle. Zwischen Juli und Dezember vergangenen Jahres hatte es nach Angaben der Polizei sieben Einsätze an der Adresse gegeben, wo die Flüchtlinge leben.
Künftig soll schneller auf Beschwerden reagiert werden
Wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilt, haben sich Achim Bocher, Leiter des Amts für Familie, Jugend und Senioren, und Michael Schanz, Prokurist der Stadtsiedlung, aus erster Hand bei den Anwohnern über die von ihnen wahrgenommenen Schwierigkeiten erkundigt.
Im Ergebnis sei vereinbart worden, wie künftig eine zentrale Erfassung von Störungen oder Vorfällen in der Flüchtlingsverwaltung erfolge. Ebenfalls würde die Sicherheitsdienststrategie nochmals angepasst und die Regelungen der Hausordnung für Flüchtlingsunterkünfte eindringlich erläutert. Bei strafrechtlichen Vorfällen werde die Stadt enge Abstimmung mit der Polizei suchen, um zeitnah reagieren zu können.
Das Gespräch mit den Mietern sei sehr konstruktiv und ein richtiger Schritt gewesen. Achim Bocher: "Die Berichte der Bewohner nehmen wir sehr ernst. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Entwicklungen an diesem Standort positiv verändern können."
Der Dialog sei ein wichtiger Schritt gewesen, sagt auch Michael Schanz, Prokurist der Stadtsiedlung. 15 Mieter seien gekommen. „Wir werden den Austausch mit den Anwohnern in dieser Weise fortführen.“