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Pro & Contra: Ist nur Bares Wahres?

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Die Pandemie zeigt: Menschen greifen verstärkt zur Giro- oder Kreditkarte. Das Bargeld bleibt dennoch beliebt. Stimme-Redakteure sind geteilter Meinung. Der eine hat lieber Bares in der Tasche, die andere setzt auf die kleine Plastikkarte.

Ob beim Bäcker, an der Tankstelle oder im Supermarkt: Die meisten Einkäufe zahlen Deutschlands Verbraucher immer noch bar.
Ob beim Bäcker, an der Tankstelle oder im Supermarkt: Die meisten Einkäufe zahlen Deutschlands Verbraucher immer noch bar.  Foto: Monika Skolimowska (ZB)

PRO von Jürgen Kümmerle

Mit der Geldkarte in der Tasche einkaufen oder Zigaretten holen gehen, das Taxi bezahlen oder abends im Restaurant damit die Rechnung begleichen. Klingt nach grenzenloser finanzieller Freiheit. Wozu ein Portemonnaie mit Bargeld mitschleppen, das ich zuvor am Geldautomaten holen musste? Die Antwort: Weil eben nur Bargeld Freiheit bedeutet. Und Anonymität. Kein Geldinstitut kann zurückverfolgen, wofür ich mein Geld ausgebe, wenn ich die Rechnung bar begleiche. Wenn der Betrag nebst Empfänger auf meinem Kontoauszug erscheint aber schon. Und wen geht es etwas an, wenn ich nach Feierabend in meine Stammkneipe gehe? Banken werden vermutlich abwinken. I wo! Wie der Kunde sein Geld ausgibt, interessiert uns nicht. Dabei ist längst bekannt: Daten sind wertvoll.

Doch Anonymität und Freiheit sind nicht die alleinigen Vorteile. Stichwort Überblick: Wer 150 Euro am Geldautomaten abhebt, kann am Abend auch nur 150 Euro ausgeben. Zugegeben: Plastikgeld hat bei größeren Beträgen oder im Ausland Vorteile. Doch im Alltag gilt: Daumen hoch für das Bargeld. Die Deutschen lieben es. Und das zu Recht.

 


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Das Vertrauen der Deutschen in Banknoten ist ungebrochen - aller Bemühungen von Kreditkartenfirmen und Banken zum Trotz, Plastikgeld populärer zu machen. Ob beim Bäcker, an der Tankstelle oder im Supermarkt: Die meisten Einkäufe zahlen Deutschlands Verbraucher immer noch bar. Foto: dpa
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Einfach die EC-Karte an den Bezahl-Terminal halten - bei kleinen Beträgen ist kontaktloses Bezahlen sogar ohne PIN-Eingabe möglich. Foto: dpa  Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

CONTRA von Heike Kinkopf

Die Liebe zum Bargeld ist nicht so groß, wie manch einer denkt. Wer es hat, möchte es loswerden, kramt beim Bezahlen an der Supermarktkasse im Portemonnaie und klaubt mühsam das lästige Kleingeld zusammen. Doch die Karte ist im Kommen. Sie wird im Alltag immer selbstverständlicher. Das ist gut so.

Beim Bäcker, an der Tankstelle, im Modehaus – Karte ans Lesegerät halten, Piepton abwarten und gehen. Ganz ohne Hektik verkürzt das bargeldlose Zahlen die Kundenschlangen vor den Kassen. Nur noch selten wird der Pin abgefragt. Eine Karte ermöglicht kurzfristig ungeplante Ausgaben. Wer beispielsweise in einem Notfall ins Taxi steigt, muss sich keine Gedanken machen, ob er die Fahrtkosten hinterher begleichen kann. Für die Vermutung, Kartenzahler verlieren rasch den Überblick über Ausgaben, gibt es keine seriösen Belege. Händler wiederum erhalten sicher ihr Geld. Die Kauflust steigt, und mit ihr die Umsätze. Bargeld muss stets beschafft werden, in der Bankfiliale, am Automaten. Die schlanke Karte wiederum passt in jede noch so kleine Hand- oder Sakkotasche. Die Karte ist bequem, unkompliziert, sicher.

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Kommentare

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Thomas Gaukel am 17.03.2021 17:58 Uhr

... wäre etwas wie z.B. die Japanische Suica.

https://www.jreast.co.jp/e/pass/suica.html

Eben eine Plastikkarte zum bezahlen, die aber gleichzeitig anonym und nicht einer Person zugeordnet ist.

Wobei es schon irgendwie lustig war, erst mit der Kreditkarte am Geldautomaten Bargeld zu holen, und es dann am Fahrkartenautomaten 2 Meter daneben auf die Suica zu laden. zwinkern

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Gerd Hofmann am 17.03.2021 20:26 Uhr

Nannte sich "Geldkarte": Ich habe damit jahrelang z.B. Fahrkarten gekauft, bis die Pappnasen der Bahn und der Verkehrsverbünde den Vertrag mit dem Anbieter gekündigt haben...

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