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Praxistest zur FFP2-Maskenpflicht lässt viele Fragen offen

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Im Alltag zeigt sich, dass noch viel Verunsicherung im Umgang mit der neuen FFP2-Maskenpflicht herrscht.

Ab heute gilt FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel. Nicht überall hat sich diese neue Regel bereits herumgesprochen, auch wenn der Einzelhandel deutlich darauf aufmerksam macht.
Foto: Andreas Veigel
Ab heute gilt FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel. Nicht überall hat sich diese neue Regel bereits herumgesprochen, auch wenn der Einzelhandel deutlich darauf aufmerksam macht. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Seit Dienstag gilt in Einzelhandel, Gastronomie, Museen und Bibliotheken die FFP2-Maskenpflicht. Welche Herausforderungen bringen die entsprechenden Kontrollen mit sich? Sind die Kunden und Besucher bereits auf die neuen Regeln eingestellt? Und sind die FFP2-Masken in den Läden bereits vergriffen?

Einen Run auf Masken beobachtet Claudia Franz von der Künzelsauer Johannes-Apotheke noch nicht. "Es war in den vergangenen Tagen etwas mehr, doch die Nachfrage hält sich in Grenzen", sagt sie. Eventuell steigere sich das die kommenden Tage noch, wenn die neue Lage zu allen durchgedrungen ist. Die neue Regelung macht sich hingegen im Size 11 in Heilbronn bereits bemerkbar. "Die Nachfrage an FFP2-Masken ist sehr hoch. Bei uns sind schon fast alle ausverkauft", erzählt Verkäuferin Gesa Ellinger am Mittwochvormittag. Das Modegeschäft bietet auch FFP2-Masken an. "Unsere Kundschaft weiß in der Regel über die FFP2-Maskenpflicht Bescheid", hat Ellinger festgestellt.

In Heilbronn wissen viele noch nichts von der FFP2-Maskenpflicht

Beim Gang durch die Heilbronner Innenstadt zeigt sich, dass Maskenträger unter den Fußgängern überwiegend OP-Masken aufgesetzt haben. Selbst in den Läden haben nur etwa zwei Drittel der Kunden eine FFP2-Maske im Gesicht. "Viele Leute wissen das noch nicht, dann machen wir sie darauf aufmerksam." sagt Ingrida Zaremba von der Apotheke Harfensteller in Heilbronn. Sie gehe am ersten Tag noch nicht so streng mit der neuen Regel um. Wenn ein Kunde mit OP-Maske den Laden betritt, wird er gebeten, das nächste Mal an die FFP2-Maske zu denken. "Für die Menschen ist die neue Regel ein Schock – das kostet Geld!" sagt Zaremba. Sie sorgt sich darum, ob sich insbesondere Familien und ältere Menschen die FFP2-Masken auf Dauer leisten können.


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"Als ich gerade durch den Laden gelaufen bin, hatten alle Kunden eine FFP2-Maske auf", berichtet hingegen Angelika Friz, Juniorchefin von Betten Friz in Heilbronn. Sie gehe davon aus, dass die Kundschaft Bescheid wisse. Beim Einlass werde bei der Kontrolle der 2G-Regel nun zusätzlich auf die FFP2-Maskenpflicht hingewiesen.

Tankstellen in der Region stehen vor einem speziellen Problem

"Uns hat das über Nacht mal kurz überrollt", sagt Roland Weissert, Geschäftsführer der EDi Energie-Direkt Hohenlohe GmbH, die mehrere Tankstellen in der Region betreibt. Deshalb könne er noch nicht genau sagen, wie man mit der FFP2-Maskenpflicht umgehe. Das Problem: "Bei uns hat der Kunde schon gekauft, also getankt, bevor er in den Shop kommt", erklärt Weissert. Ihn also am Eingang abzuweisen, wenn er die falsche Maske trägt, ist nicht möglich. Schließlich muss ja noch bezahlt werden. "Eventuell müsse man dann eine Maske aushändigen, aber da stelle sich die Frage, wer das zahle.

"Unsere Mitarbeiter tragen grundsätzlich FFP2-Masken", sagt Klaus Frey vom Brauereigasthof Krone in Öhringen. "Es gab ja bereits zuvor die Soll-Vorschrift." Seine Mitarbeiter müssen nun neben dem Impfstatus auch einen Blick auf die Masken der Gäste werfen. Grundsätzlich sei das kein Problem, so der Gastronom. Wenn ein Gast auf die Schnelle keine Maske auftreiben könne, habe man für den Notfall welche da, sagt Frey. Das sollte aber die Ausnahme sein.

In der Stadtbibliothek in Heilbronn bezeichnet Dorit Kuhnle, stellvertretende Bibliotheksleiterin, die FFP2-Maskenpflicht als "kleines Obendrauf". Viel komplizierter sei es Ende Dezember gewesen, der Kundschaft die verkürzte Gültigkeit der Impfung zu erklären. "Es war schwer, den Kunden zu vermitteln, dass ihre Zweitimpfung plötzlich nur noch drei Monate gültig ist und sie zusätzlich einen negativen Test benötigen." Die Kontrolle habe einen Zusatz-Aufwand erzeugt. Wenn Menschen nur mit OP-Maske kommen, werden sie zum Erwerb einer FFP2-Maske weggeschickt. Auch manche Überraschung hat Kuhne erlebt: "Wenn wir darauf hinweisen, dass FFP2-Masken getragen werden müssen, ziehen die meisten eine aus der Tasche und tauschen ihre OP-Maske aus."

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