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Pläne für dezentrales Weindorf in Heilbronn stoßen auf Widerstand

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Offenbar gibt es Meinungsverschiedenheiten, wo das Heilbronner Weindorf in diesem Jahr stattfinden soll. Wie traditionell rund ums Rathaus? Oder lieber dezentral?

Geht es nach den Beschickern findet das Weindorf rund ums Rathaus statt. Foto: Archiv/Seidel
Geht es nach den Beschickern findet das Weindorf rund ums Rathaus statt. Foto: Archiv/Seidel

Über die Orte, an denen in diesem Jahr das Heilbronner Weindorf ausgerichtet werden soll, gibt es Meinungsverschiedenheiten. Während die Weindorfbeschicker eindeutig ihr Weindorf vom 8. bis 18. September rund ums Rathaus feiern wollen, hat die HMG in einer ersten Besprechungsrunde drei Varianten ins Spiel gebracht.

Variante eins sieht die Ausrichtung des traditionellen Weinfestes rund ums Rathaus vor. Als zweite Variante sind der Marktplatz und die Plätze rund ums Rathaus, erweitert durch die drei dezentralen Plätze am Komödienbrunnen auf dem Kiliansplatz, in der neuen Weinbar im Deutschhof und am Weinpavillon an der Neckarbühne im Spiel. Schließlich wurde auch eine komplett dezentrale Variante mit Ständen an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt, mit der Neckarbühne und der alten Reederei auf dem Buga-Gelände ausgearbeitet.

Traditionelle Variante bevorzugt

Laut Besprechungs-Teilnehmern habe sich der Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, Steffen Schoch, für die Variante zwei stark gemacht. Dies stößt bei den Weindorf-Beschickern aber auf heftigen Widerstand. "Wir sind alle für das traditionelle Weindorf rund ums Rathaus", macht Hanne Schröter klar, die die Gastro-Stände vertritt.

Eine klare Meinung hat auch Gerhard Damerau, der beim Weindorf seit über 35 Jahren einen Imbissstand auf dem Marktplatz hat. "Das Weindorf muss dort stattfinden, wo es immer war", betont der 74-Jährige. Alle anderen Varianten würden das Fest komplett auseinanderreißen. "Das ist dann kein Weindorf mehr", ist sich Damerau sicher.

Fokus liegt auf dem Rathaus

Gegenüber der Heilbronner Stimme bestreitet Steffen Schoch, dass es Streit gibt. "Es gibt keine unterschiedlichen Haltungen. Unsere Aufgabe war es, verschiedene Varianten vorzustellen, und ich habe gesagt, ich könnte mir die Variante zwei besser vorstellen", unterstreicht der HMG-Chef. Die Variante drei sei dagegen inzwischen völlig vom Tisch. "Wir fokussieren uns jetzt auf das Rathaus und könnten uns auch vorstellen Deutschhof und Neckarbogen mit ins Boot zu nehmen", so Schoch.


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Gut 250?000 Gäste besuchen in guten Jahren das Heilbronner Weindorf. Bereits 2020 musste das Fest ausfallen. Gleichzeitig gab es aber eine Art Trostpflaster mit dezentralen Events, die "Weindorf Auslese".
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Heilbronner Weindorf: Keine Varianten


Dabei geht es auch um Mehreinnahmen, die dringend gebraucht werden. "Wir müssen auf jeden Fall von den Kosten runterkommen", macht Schoch klar. Deshalb soll auch die große Bühne an der Kaiserstraße gegenüber des Rathauses wegfallen. "Wir denken jetzt eher daran mit kleineren Musikgruppen für Unterhaltung zu sorgen", sagt Schoch.

Auf der Suche nach Konsens

Wie der Wegfall dreier Essensbetriebe kompensiert werden soll, ist dagegen noch offen. Nach Stimme-Informationen werden die beiden Söllner Essenstände und der Stand der Roten Brigade in der Lohtorstraße 2022 nicht mehr dabeisein. "Ob wir den Wegfall erneut besetzten oder ob wir das Weindorf wegen Corona etwas lockerer aufstellen ist noch offen", sagt Schoch. Der HMG-Geschäftsführer versichert aber, dass es bei einer Wiederbesetzung auf jeden Fall eine öffentliche Ausschreibung gibt. Insider hatten darüber berichtet, dass in der ersten Besprechung davon die Rede war, die Stände unter der Hand zu vergeben, um die Regionalität zu wahren. Das dementiert Schoch energisch.

Auch generell rudert die HMG in Sachen Weindorf inzwischen zurück. "Ich werde nichts weiterverfolgen, was keinen Konsens findet, und wir werden jetzt gemeinsam die Vorschläge zu einem Gesamtkonzept vereinen", betont Schoch.

Auch Hanne Schröter ist inzwischen zuversichtlich: "Es gab unterschiedliche Ansichten, auch dazu, wie die Nachfolge der Stände geregelt wird, aber ich denke, dass wir bei unserer nächsten Sitzung am 8. März weiterkommen", betont die Präsidentin des Landesverbands der Schausteller und Marktkaufleute Baden-Württemberg.

 

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