Heilbronner Weindorf: Keine Varianten
Das Weindorf im September muss rund ums Rathaus stattfinden, betont unser Autor.
Das Weindorf ist den Heilbronnern heilig. Und was den Menschen heilig ist, das will man sich bewahren. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass es Widerstände dagegen gibt, das schönste Fest der Region in diesem Jahr auf zusätzliche Plätze zu erweitern, wie das der Geschäftsführer der HMG, Steffen Schoch, in der jüngsten Besprechung mit den Weingärtnern und Weindorf-Beschickern vorgeschlagen hat. Wer das Weindorf auf Neckarbühne, Kiliansplatz und Deutschhof ausweitet, nimmt ihm den Charakter und damit diese Einzigartigkeit, die das Fest rund ums Rathaus auszeichnet.
Dass Steffen Schoch weitere Varianten ins Spiel bringt, wie das Unterländer Fest der Feste nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder starten könnte, darf man ihm nicht vorwerfen. Das ist sein Job, und es schadet auch nicht darüber nachzudenken, wie man Bewährtes weiterentwickelt. Und natürlich spielen auch die Finanzen eine Rolle, wenn Stände wegfallen und andere Locations bereit sind, Geld zu setzen, wenn sie an deren Stelle treten dürfen.
Dass Schoch jedoch zunächst an seinem Plan festhielt, seine bevorzugte Variante gegen den Widerstand durchzudrücken, ist unverständlich. Denn was Stadt und Weindorfbeschicker nach zwei Jahren Corona-Pandemie im September dringend brauchen, ist ein erfolgreiches Weinfest mit guten Umsätzen, einer tollen Stimmung und vielen fröhlichen Menschen in der Stadt. Das gelingt aber nur, wenn jetzt alle an einem Strang ziehen. Deshalb ist es gut, dass der HMG-Chef jetzt zurückrudert und angekündigt hat, in der nächsten Weindorf-Sitzung den Konsens zu suchen, nachdem sich immer mehr Widerstand regte. Schließlich ist die Marketing GmbH Dienstleister für die Stadt und kein Selbstzweck.


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