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Pfaffenhofen stimmt Reaktivierung der Zabergäubahn zu – mit einer Bedingung

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Bisher gibt es aus allen beteiligten Kommunen grünes Licht für die Zabergäubahn. ´Die Grundsatzentscheidungen in Güglingen und Lauffen stehen noch aus.

Die Zabergäubahn steht möglicherweise vor einer Reaktivierung. In Pfaffenhofen-Weiler quert die Trasse die Zaberstraße.
Foto: Friedhelm Römer
Die Zabergäubahn steht möglicherweise vor einer Reaktivierung. In Pfaffenhofen-Weiler quert die Trasse die Zaberstraße. Foto: Friedhelm Römer  Foto: Römer, Friedhelm

Nach dem Landkreis und der Stadt Heilbronn sowie Zaberfeld und Brackenheim hat nun auch Pfaffenhofen grundsätzlich der Reaktivierung der Zabergäubahn von Lauffen nach Zaberfeld zugestimmt. Allerdings unter der Maßgabe, "soweit die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde nicht gefährdet wird". Das Votum im Gemeinderat fiel am Mittwochabend einstimmig aus. Knapp 20 Besucher, unter ihnen der langjährige Bürgermeister Dieter Böhringer, verfolgten interessiert die Sitzung.

Zabergäubahn von Lauffen nach Zaberfeld: Landkreis leitet weitere Schritte ein

Sofern nun auch noch die Gemeinderäte in Güglingen und Lauffen in der kommenden Woche zustimmen, würde der Landkreis eine Vereinbarung über eine Planung der ersten vier Leistungsphasen, also bis zur Genehmigungsplanung in die Wege leiten. Diese wird zwischen der DB Netz AG, den Städten und Gemeinden sowie dem Landkreis abgeschlossen. Erst nach dieser Vereinbarung sind die Voraussetzungen für eine Standardisierte Bewertung und einen Förderantrag der Bahn gegeben. Denn die Bahn ist Eigentümerin der Trasse.

Die Kosten für die Planungen sind 2020 auf elf Millionen Euro geschätzt worden. Danach müsste Pfaffenhofen rund 1,1 Millionen Euro zahlen. Die gesamten Kosten für Planung und Bau werden (Stand 2020) mit geschätzten 120 Millionen Euro angegeben. Bund und Land tragen den Löwenanteil – Landkreis und Anrainerkommunen den Rest.

1,7 Millionen Euro Investitionskosten für Zabergäubahn notwendig

An Investitionskosten müsste Pfaffenhofen danach knapp 1,7 Millionen Euro zahlen. Die Kosten für die Haltestationen werden den jeweiligen Kommunen zugeordnet. "Wir haben das Glück, dass in Pfaffenhofen zwei Stationen geplant sind", sagte Bürgermeisterin Carmen Kieninger. Auch, dass weiterhin ein Busverkehr vorgesehen ist, sei eine gute Lösung.

Zu den vielen noch offenen Fragen zählt, ob ein 30-Minutentakt vorgesehen ist. "Wir sehen einen 30-Minuten-Standard vor. Wenn das Land das nicht macht, haben wir ein Problem", sagte Lutz Mai, Erster Landesbeamter des Landkreises. Der Güterverkehr ist noch ausgeklammert, spiele bei der Standardisierten Bewertung noch keine Rolle. Mai: "Das ist ein Zukunftsthema."

 

 Foto: nicht angegeben

Einige Verständnisfragen bezogen sich darauf, auf welcher Grundlage die Kostenverteilung beruht, da Pfaffenhofen in Relation zur Einwohnerzahl einen hohen Preis zahlen müsse. "Im Kreistag hat man vor 30 Jahren einen Schlüssel erarbeitet, bei dem Streckenlänge und Betriebskosten nach Ein- und Aussteigern festgelegt werden", so Lutz Mai. An diesem Schlüssel werde sich nichts ändern. Martin Rösinger brachte die Idee ins Spiel, die Zabergäubahn, die auch für Heilbronn Vorteile haben soll, aus Kostengründen nur bis Pfaffenhofen zu realisieren und damit Weiler, ebenso wie Zaberfeld, außen vor zu lassen. "Wenn Paffenhofen nein sagt, wäre das gesamte Projekt tot und müsste neu gerechnet werden", machte Lutz Mai deutlich, dass damit weitere zwei Jahre an Planungen anfallen würden.

 
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