Parkplätze sind das richtige Instrument zur Steuerung der Besucherströme am Breitenauer See
Was sich bei Badewetter Jahr für Jahr am Breitenauer See abspielt, ist schon lange kein Zustand mehr. Die Erfahrungen aus dem Corona-Sommer 2020 haben das Fass zum Überlaufen gebracht, kommentiert unsere Redakteurin Sabine Friedrich. Sie fordert, an den Details des Konzepts zu feilen.

Es ist schon lange kein Zustand mehr, was sich Jahr für Jahr an Wochenenden mit idealem Badewetter am Breitenauer See abspielt. Der Verkehr verstopft die Zufahrtsstraßen. Felder, Wiesen und Weinberge bilden nicht mehr die Naturkulisse für das beliebte Ausflugsziel, sondern werden als Parkdeck zweckentfremdet. Die leidigen Erfahrungen mit der Corona-Lage im vergangenen Jahr haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Endlich will der Naherholungszweckverband handeln.
Die Parkplätze sind das richtige Instrument, die Auswüchse einzudämmen. Aber nur die angelegten 1800 Stück als Kontingent heranzuziehen, reicht nicht aus. Das Naherholungsgebiet muss nicht der Ballermann des Unterlands bleiben, aber auf den ausgedehnten Liegewiesen ist Platz für deutlich mehr Besucher. Sonst hätte das auch empfindliche Einbußen bei den Eintrittsgeldern zur Folge. Deshalb sollte versucht werden, eine weitere Parkfläche zu erschließen.
Das Konzept ist eine Diskussionsgrundlage, es hat noch einige Schwächen. So sollen gebuchte Online-Tickets bei schlechtem Wetter nicht zurückerstattet werden. Ein Unding. Bis nach der anstehenden Revision wieder Wasser im See ist, bleibt genügend Zeit, an den Details zu feilen und die Auswirkungen abzuwägen – ohne dass die Emotionen in den Gemeinderäten von Obersulm und Löwenstein hochkochen. Ohnehin wird erst die Praxis zeigen, ob die Regulierung funktioniert.