Nur mit ausreichend Lehrern klappt zukünftig die Digitalisierung
An den Schulen bleiben auch nach der Pandemie digitale Elemente im Unterricht wichtig. Das sagen Lehrerverbände dazu.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Deutschland beim digitalen Unterricht großen Nachholbedarf hat. Nach zwei Jahren Corona-Unterricht wird deutlich: Es bleiben Lücken.
Viele Facetten gehören zum digitalen Schulalltag
Digitalisierung an Schulen hat viele Facetten. Das ist der Unterricht aus dem Gebäude raus zu den Kindern, die daheim sind. Nicht jede Schule verfügt aber über einen Breitbandanschluss ins Internet, sagen Jana Kolberg (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) sowie Sebastian Lutz (Verband Bildung und Erziehung) unisono. "Ohne die Infrastruktur ist kein digitales Lernen möglich", betont Sebastian Lutz, der den VBE-Kreisverband Hohenlohe-Franken als Geschäftsführer leitet. Wo es während mit dem Online-Unterricht funktioniert habe, hätten meist engagierte Lehrer unter anderem in nächtelangen Aktionen die Lernplattformen zum Laufen gebracht. Verschlafen hat das Land die Fort- und Weiterbildung von Lehrern. Außerdem fehle es an Qualität.
Verbandsvertreter fordert eine ständige finanzielle Unterstützung
Der Verbandsvertreter hofft, dass sich beim Digitalen zukünftig ein größerer finanzieller Spielraum einstellt. Schulen dürften sich nicht ständig von Digitalpakt zu Digitalpakt hangeln. Sebastian Lutz fordert, dass die Gelder beständig bereitgestellt werden. Schulen greifen auf verschiedene Lernplattformen zurück. Eine einheitliche, landesweite Lösung wäre aus seiner Sicht zwar gut. In erster Linie sind ihm aber datenschutzkonforme Angebote wichtig. Zuletzt standen deswegen Microsoft-Lösungen, die allerdings stabil laufen, in der Kritik.
Medienkompetenz hat vor Corona zum Unterricht gehört, Digitalisierung bleibt nach Corona: Jana Kolberg, Vorsitzende des GEW-Kreisverbands Hohenlohe, wünscht sich deshalb gute, technische Ausstattung und ausreichend Lehrer. Gebe es im Unterricht Lücken, liege der Fokus auf Hauptfächern - und nicht beim Digitalen. "Die Grundlagen müssen stimmen, um guten Unterricht anbieten zu können." Berufsschulen seien meist gut ausgestattet.


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