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Nicht alle Ideen fürs Neckarsulmer Aquatoll sind umsetzbar

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Wie soll das ehemalige Freizeitbad Aquatoll künftig genutzt werden? Viele wünschten sich bei einer Ideenwerkstatt in Neckarsulm ein neues Frei- oder Hallenbad oder einen Bürgerpark.

Die Sanierung des Aquatolls hätte mindestens 40 Millionen Euro gekostet. Seit April 2022 stehen die Gebäude leer. 
Foto: Frank Wittmer
Die Sanierung des Aquatolls hätte mindestens 40 Millionen Euro gekostet. Seit April 2022 stehen die Gebäude leer. Foto: Frank Wittmer  Foto: Frank Wittmer

Ideen für die weitere Nutzung des Aquatoll-Geländes gibt es viele. Bei einer Bürgerwerkstatt am Mittwochabend wurden Wünsche wie ein neues Frei- oder Hallenbad geäußert, aber auch die Vision eines Bürgerparks mit vielfältigen Freizeitangeboten erörtert.

Das Ernst-Freyer-Freibad Obereisesheim ist in die Jahre gekommen, rund fünf Millionen Euro müssen hier für Technik und Becken investiert werden. Daher gibt es schon Gerüchte, die Stadt wolle das Bad im Teilort zugunsten eines Neubaus in der Kernstadt schließen. Oberbürgermeister Steffen Hertwig stellt klar, dass Obereisesheim seit der Eingemeindung einen rechtlichen Anspruch auf sein Freibad hat, dieses aber aufgrund der Lage im Hochwassergebiet nicht vergrößert werden darf.


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Bürgermeister macht klare Ansagen

Bei der Ideenwerkstatt hat sich der OB positioniert: "Wir brauchen kein zweites Freibad in Neckarsulm." Sowohl von den Kosten als auch vom Personal her sei man mit dem Ernst-Freyer-Freibad, dem Sportbad und dem Lehrschwimmbecken in Amorbach an der Grenze dessen, was für eine Stadt mit 27.000 Einwohnern verhältnismäßig sei.

Für diese offenen Worte gab es Kritik, da der Wunsch nach einem Freibad auf dem Aquatoll-Gelände zahlenmäßig die häufigste Nennung war und die Verwaltung versprochen hatte, alle Vorschläge zunächst aufzunehmen und nicht zu werten. Im Gespräch habe er erläutert, so Hertwig, was auf dem Aquatoll-Gelände gehe und was nicht.


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Aquatoll-Leiter Lars Nielsen stellte beispielsweise dar, dass aufgrund der Hanglage mit zwölf Metern Höhenunterschied ein Hallenbad mit Erlebnischarakter nur schwierig und kostenintensiv zu verwirklichen wäre. Und auch der Vorschlag, einfach alles abzureißen und Wohnungen zu bauen, lasse sich im Regionalen Grünzug nicht umsetzen.

Für alle Generationen etwas dabei

Trotz der Einschränkungen werden nun alle Ideen den drei Großbereichen Freibad, Hallenbad oder Bürgerpark zugeordnet. Es soll für alle Generationen etwas dabei sein, beispielsweise ein Kneipp-Becken für die Älteren und ein Matsch-Spielplatz für Kinder. "Ein gastronomisches Angebot, Toiletten oder ein Abenteuerspielplatz wurden auch gewünscht", fasst Hertwig einige Vorschläge zusammen. Eine Open-Air-Bühne und ein Volleyball-Feld wurden ebenfalls genannt. Andere Ideen, wie im bestehenden Gebäude eine Disko oder eine Sprungarena einzurichten, scheitern wiederum am Brandschutz. "Die Glaskuppel ist auch marode und müsste auf jeden Fall neu gemacht werden", erklärt Nielsen, warum eine Sanierung der bestehenden Gebäude eher nicht in Frage kommt.


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Nun werden die Vorschläge priorisiert. Nach der Sommerpause wird der Gemeinderat entscheiden, wie es auf dem vier Hektar großen Gelände weitergeht. Bei der Ideenwerkstatt waren die Ratsmitglieder bewusst außen vor, um die Bürgerschaft und ihre Ideen nicht zu sehr in eine Richtung zu lenken.

Wenn es aber nun um Finanzen und die rechtlichen Voraussetzungen der konkreten Umsetzung geht, sind die Bürgervertreter gefragt. Fest steht: 40 bis 50 Millionen Euro, was die Sanierung des Aquatolls gekostet hätte, wird die Stadt sicher nicht ausgeben.


Rückblick: Absage für Sanierung

Im April 2022 hat sich der Gemeinderat gegen die Sanierung des 1990 eröffneten Freizeitbads Aquatoll entschieden. Ideen privater Investoren wie ein Hotel oder ein Themenpark wären die Stadt aufgrund des abgesicherten Ausfallrisikos ebenfalls nicht billiger gekommen. Zudem wollte man das Sportbad auf jeden Fall in Eigenregie weiter betreiben.

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