Stimme+
Obersulm
Lesezeichen setzen Merken

Neue DLRG-Rettungsstation am Breitenauer See eröffnet

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Die frisch sanierte DLRG-Station am Breitenauer See startet in den Sommer und somit in die Rettungswachsaison 2023. Wie viele Einsätze absolvieren die dortigen Lebensretter pro Jahr?

von Julian Ruf
Die DLRG-Wachstation am Westufer des Breitenauer See wurde in einen zeitgemäßen Zustand versetzt. Das Gebäude stammt aus den 80er Jahren.
Foto: Julian Ruf
Die DLRG-Wachstation am Westufer des Breitenauer See wurde in einen zeitgemäßen Zustand versetzt. Das Gebäude stammt aus den 80er Jahren. Foto: Julian Ruf  Foto: Ruf, Julian

Im Schnitt gibt es in einem Sommer rund 400 Einsätze von der DLRG-Rettungswache am Breitenauer See", erklärt Ingo Krämer bei der Wiedereröffnung der frisch sanierten Rettungsstation, die am Sonntag (14. Mai) ohne hochsommerliche Temperaturen stattfand. Krämer ist stellvertretender Heilbronner Bezirksvorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). "Die Zahl 400 bezieht sich auf alle hier vorkommenden Einsätze, vom Pflaster nach einem Bienenstich, bis hin zur Wasserrettung bei drohendem Ertrinken", erklärt er. Seit 1986 gibt es die DLRG-Wache direkt am Ufer des Breitenauer Sees, unweit des Badestrandes.

Breitenauer See lag trocken

In den vergangenen Jahren herrschte jedoch kein Badebetrieb an dem beliebten Ausflugsziel. Zwischenzeitlich war der See sogar komplett ohne Wasser. Für die Erneuerung eines Hochwasserrückhaltebeckens musste das Gewässer trockengelegt werden. Diese Zeit wurde von der DLRG und dem Zweckverband Breitenauer See genutzt und so flossen rund 120.000 Euro in die Kernsanierung der in die Jahre gekommenen Wachstation. "Es gibt einen komplett neuen Behandlungsraum für Notfälle, der nach draußen in einen Container verlegt wurde", sagt Krämer. "Neue Anschlüsse für die Rettungsgeräte gibt es auch." Damit könne nun ohne Probleme eine Ersthilfe auch im Freien durchgeführt werden. "Natürlich haben wir immer noch einen Anlegesteg für unser Rettungsboot." Mit einem wieder gefüllten See und einer generalüberholten Rettungsstation geht es für die Einsatzkräfte der DLRG nun in eine neue Rettungswachsaison. Am kommenden Donnerstag (18. Mai) beginnt für die DLRG der offizielle Einsatz.


Mehr zum Thema

Vier Notrufsäulen stellte die Björn-Steiger-Stiftung am See auf.
Stimme+
Obersulm/Löwenstein
Lesezeichen setzen

Neue Notrufsäulen und sanierter Kiosk am Breitenauer See


"Wir sind bereit, unseren Dienst aufzunehmen. Nur die momentane Großwetterlage lässt noch keine rechten Frühsommergefühle aufkommen", bemerkt der erste Heilbronner DLRG-Vorsitzende Axel Kunzmann. Eine neue Saison heißt für die DLRG, dass bis zum September am Breitenauer See 16 Badewochenenden und sämtliche Tage der Pfingst- und Sommerferien mit Rettungsschwimmern und ausgebildeten Sanitätern zu besetzen sind. "Aus ganz Baden-Württemberg kommen die Einsatzgruppen hierher, um ihren Dienst zu verrichten, nicht nur aus der Region Heilbronn und Hohenlohe", sagt Kunzmann. Die Einsatzgruppen aus den unterschiedlichen Bezirken bringen immer ihre eigenen Fahrzeuge mit an den See. Dadurch wird gewährleistet, dass an Land und im Wasser schnellstmöglich reagiert werden kann.

Stündlicher Wachwechsel rettet Leben

"Meist sind rund 20 Kräfte an der Station am Breitenauer See im Einsatz. Am Badestrand gibt es zwei Wachtürme, in denen jeweils zwei Rettungsschwimmer Wache halten." In den Türmen fände beinahe stündlich ein Wachwechsel statt. Im vergangenen Sommer seien so drei Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden. Allerdings geschah dies am nahegelegenen Stausee Ehemtsklinge bei Zaberfeld, wo die DLRG ebenfalls aktiv ist.

Die Vorsitzenden betonen , dass es sich bei der DLRG nicht um einen Verein handelt, der politisch aktiv ist. Trotzdem wünschen sie sich natürlich von der Politik, dass die Bäder und Seen in den Kommunen erhalten bleiben. Die öffentlichen Badeeinrichtungen seien auch gewichtige Ausbildungsstätten der DLRG.

Denn der gemeinnützige Verein bildet die meisten seiner Rettungsschwimmer selbst aus. Der Bund allein könne nicht die nötigen Kräfte für die Wasserrettung aufbringen, ergänzen die Vorsitzenden.


Mehr zum Thema

An der Zufahrt zu den Parkplätzen kontrolliert ein Mitarbeiter der Firma SJS die online gebuchten Eintritts- und Parktickets der Besucher.
Stimme+
Lesezeichen setzen

Neues Ticketssystem am Breitenauer See sorgt für Unmut


Geschichte des DLRG

Der DLRG ist eine gemeinnützige Wasserrettungs- und Nothilfeorganisation. Die Mitglieder arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich. Mit rund 580.000 Mitgliedern und 2000 Niederlassungen ist der DLRG die größte Organisation zur Wasserrettung der Welt.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 1913 in Leipzig, nachdem auf der Ostseeinsel Rügen ein Steg einstürzte und 17 Menschen ums Leben kamen, darunter zwei Kinder. Im Jahr 2022 konnte der DLRG in Deutschland 836 Menschen vor einem Tod durch Ertrinken retten. Trotzdem sind bundesweit noch über 300 Menschen ertrunken.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben