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Dreitägiges Fest
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Was die Besucher am Neckarsulmer Weindorf schätzen – und warum es kein Public-Viewing gab

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Festlesgänger haben sich am Wochenende in Neckarsulm zu Wein und Gesprächen getroffen. Nur der Auftakt am Freitag war wegen des EM-Spiels der deutschen Mannschaft etwas gedämpft. Warum es beim Fest kein Public-Viewing gab.

Von Stefanie Pfäffle
Machen sich einen gemütlichen Abend (von links): Elmar und Christiane Schadt, Werner und Christa Steck sowie Constance, Stefan und Anna Lena Maier.
Foto: Stefanie Pfäffle
Machen sich einen gemütlichen Abend (von links): Elmar und Christiane Schadt, Werner und Christa Steck sowie Constance, Stefan und Anna Lena Maier. Foto: Stefanie Pfäffle  Foto: Pfäffle, Stefanie

Eine Jause-Box mit Käse, Trauben und Bergspeck, dazu ein Gläschen Riesling. Oder doch lieber ein Steak vom Grill mit einem Schluck Trollinger? Egal, Hauptsache es schmeckt. Beim Neckarsulmer Weindorf können sich die Besucher am vergangenen Wochenende auf dem Marktplatz ganz einfach ihre persönlichen Favoriten zusammenstellen. Bei Sonnenschein füllt sich die Stadtmitte am Samstagabend langsam aber sicher mit Festlesgängern.

Die Weingüter Berthold, Bauer, Holzapfel, am Wilfensee und die Weingärtnergenossenschaft Heilbronn bieten über drei Tage ihre beliebtesten Tropfen an. "Wir machen Vorgaben bezüglich der Menge und geben Richtpreise vor, sonst sprechen wir uns bei den Weinen nicht ab", erklärt Daniel Bauer, Vorsitzender des Weinbauvereins Neckarsulm. Der Verein, der in diesem Jahr sein 190-jähriges Bestehen feiert, organisiert das Weindorf gemeinsam mit Citymanager Daniel Bürkle. "Natürlich hat jeder Riesling und Muskattrollinger dabei. Das kann man keinem verbieten, denn in Neckarsulm zieht Muskattrollinger alles vom Tisch", verrät er eine Besonderheit. Als Rosé, halbtrocken ausgebaut, läuft er wie geschnitten Brot.

Keine EM-Übertragung auf dem Neckarsulmer Weindorf: Uefa-Lizenzen sind zu teuer

Der Auftakt am Freitag war etwas gedämpft, denn natürlich habe man das EM-Spiel der deutschen Mannschaft gemerkt. "Wir hatten überlegt, eine Übertragung zu machen, aber die Uefa-Lizenzen sind einfach unverschämt teuer. Also haben wir das in Kauf genommen", erklärt Daniel Bauer. 

Andernorts in der Region konnten die Fans bei Public-Viewings mitfiebern – hier geht's zur Übersicht.

Änderungen beim Aufbau der Stände und Neuerungen beim Neckarsulmer Weindorf

Wegen des eingerüsteten Rathauses und den damit verbundenen engeren Rettungswegen ist der Aufbau der Stände in diesem Jahr ein bisschen anders. Das Restaurant Stadtgespräch zog links neben die Bühne – und tauschte mit dem kleineren Cocktailstand der Jungwinzer von Vin Harmonie. "Aber eigentlich gefällt es uns so sogar besser."

Neu dabei sind auf Bitten der Stadt auch die Ersthelfer vom Arbeiter-Samariter-Bund und ein Security-Dienst, weil im es vergangenen Jahr am Samstagabend doch recht voll war. Neben dem Stadtgespräch, der Zelle und der Bäckerei Härdtner erweitert erstmals Feinkost Zeyno das kulinarische Angebot. Allerdings auf der Marktstraße direkt vor ihrem Geschäft, weil auf dem Marktplatz kein Platz mehr ist. Bauer: "Über kurz oder lang wollen wir die Marktstraße noch mit einbeziehen, zum Beispiel mit einem Gemeinschaftsstand aller Weingüter, um das Fest etwas zu entzerren. Aber wann das umgesetzt wird, steht noch nicht fest."

Weindorf in Neckarsulm: Der Brunnen ist ein beliebter Sitzplatz

Für Zeynep Zoroglu, Inhaberin des Feinkostgeschäfts, ist es nicht die erste Beteiligung an einem Fest in der Innenstadt. "Für uns ist das eine gute Gelegenheit, auf uns aufmerksam zu machen", berichtet sie. Bei ihr gibt es diesmal Börek mit verschiedenen Füllungen und selbst gemachte Zitronenlimonade, die sehr gut ankommt.

Die Tische und Bänke sind längst besetzt. Ein paar Besucher tummeln sich auch rund um den Brunnen, dessen Rand ebenfalls ein perfekter Sitzplatz ist, um sich zu unterhalten, zu genießen und der Musik zu lauschen. Das Übersichtliche, das Gemütliche schätzen die Besucher am Neckarsulmer Weindorf besonders. "Hier trifft man nette Menschen, die Geselligkeit macht's aus", sagen Johanne Kuttner aus Heilbronn und Heidi Schaaff aus Untereisesheim, die Weißwein und Flammkuchen gemeinsam genießen.

Auf dem Weindorf in Neckarsulm wird auch Bier ausgeschenkt

Im Gegensatz zu anderen Weinfesten wird in Neckarsulm auch Bier serviert. Dafür haben sich Karin aus Neckarsulm und Anna aus Weinsberg entschieden, während in Esthers Glas ein trockener Riesling ist. "Schade, dass man die Weingläser kaufen muss", bemängelt die Weinsbergerin. Drei Euro für ein Zehntele seien ganz schön viel, auch wenn's schmeckt. Tatsächlich können aber auch eigene Gläser mitgebracht werden.

Ein Freundeskreis aus Neuenstadt-Stein macht sich darüber keine Gedanken, sondern testet lieber die neue Rebsorte Muscaris. "Es ist wirklich schön hier, überschaubar, nicht so kommerziell", lobt Elmar Schadt bei seinem ersten Besuch.

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