Neckarsulm entwickelt Teststrategie für Öffnung weiterführender Schulen
Manche Schüler sind bereits in die Klassenzimmer zurückgekehrt. Kultusministerin Eisenmann fordert weitere Öffnungen ab kommender Woche. Aus der Region kommen diesbezüglich unterschiedliche Reaktionen.

Grundschüler und Abschlussklassen haben Unterricht in den Klassenzimmern, auch die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren öffnen, alle anderen Kinder haben derzeit nur Fernlernunterricht und hängen in der Luft.
Kultusministerin Susanne Eisenmann will nun auch die weiterführenden Schulen bald wieder öffnen. "Für die Schulen sollten wir uns zutrauen, ab 8. März die nächsten Schritte zu gehen. Und zwar in den Grundschulen, aber auch in den weiterführenden Schulen", sagte die CDU-Politikerin dem "Mannheimer Morgen". Die Reaktion dazu fällt in der Region sehr unterschiedlich aus. Eines ist allerdings oft zu hören: Gefordert wird eine Schnelltest-Strategie für Schüler. Hier ist Neckarsulm weiter.
Neckarsulm plant flächendeckenden Test
Die Stadt entwickelt gerade ein Modell, um die Schüler im Präsenzunterricht flächendeckend zu testen. In einem ersten Schritt ist es am Montag am Albert-Schweitzer-Gymnasium losgegangen. "Schüler und Lehrer sind erleichtert, weil sie wissen, dass alle ein negatives Ergebnis bekommen haben", berichtet Schulleiter Marco Haaf, der auch Sprecher der Direktorenvereinigung ist. Er hofft, dass man mit solchen Erfahrungen, die auch andernorts gemacht würden, eine landesweite Strategie entwickelt.
Lob von einer bundesweiten Initiative
Unterdessen begrüßt die bundesweite Initiative Familien, dass es zu weiteren Schritten bei den Schulöffnungen kommen soll. "Die bereits bekannten Infektionsschutzmaßnahmen, die regelmäßigen Schnelltests und die beginnenden Impfungen für pädagogisches Personal erlauben unbedingt eine zeitnahes, umfängliches Präsenzangebot für alle Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg" sagt Zarah Abendschön-Sawall. Die Schwaigernerin ist Vorstandsmitglied von Initiative Familien.
Auch die Schüler sollten getestet werden
"Die Impfungen sind ganz wichtig", begrüßt Christoph Eberlein die Entscheidung der Landesregierung, die Lehrer vorzuziehen. Genauso entscheidend seien Tests. Die Stadt Heilbronn bietet solche an, außerdem bezahlt das Land regelmäßige Tests des Personals. Eberlein, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats in Heilbronn, sagt, dass man auch Schüler einbeziehen solle. Einen möglichen Schulstart in der kommende Woche hält Eberlein für zu früh, weil Virologen mittlerweile vom Beginn der dritten Welle sprächen. Die Inzidenz sei trügerisch. "Die Mutationen sind ein Problem."
Harald Schröder befürwortet Testungen wie in Heilbronn, wo es zentrale Anlaufstellen gebe. Lehrer könnten nicht noch größere Umwege zu Apotheken oder Ärzten in Kauf nehmen. Notbetreuung, Präsenz- und Fernlerunterricht: "Deren Zeit ist knapp", sagt der Kreis-Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Auch für ihn ist es zu früh, die Schulen weiter zu öffnen. Testungen seien gut, allerdings will auch er die Schüler mit in den Blick nehmen. "Das wäre wichtig." Ein Schulbetrieb kommt für ihn infrage, wenn es kleine Gruppen und Tests gibt.