Neue „Stromautobahn" durch die Region Heilbronn geplant – so soll sie verlaufen
Transnet BW präsentiert die ersten Vorschläge für den Verlauf der Kabel von "Suedwestlink" und "Nordwestlink" als Teil der Energiewende. Die Reaktionen sind verständnisvoll, der Zeitplan eng.

Noch laufen nur Vorarbeiten für die sogenannte Stromautobahn Suedlink, die einmal Windstrom von Schleswig-Holstein bis nach Leingarten bringen soll. Doch schon jetzt wird die Erweiterung des Netzes geplant. Im Kurhaus von Bad Rappenau präsentierte der Netzbetreiber Transnet BW die ersten Entwürfe für den Trassenverlauf der Projekte Südwestlink und Nordwestlink.
TransnetBW plant „Stromautobahn" – „man versteht, dass es Teil der Energiewende ist"
"Das Verständnis ist da, dass wir auch diese Leitungen benötigen", berichtet Julia Raps vom Presseteam des Netzbetreibers. Die Besucher der Informationsveranstaltungen – Auftakt war am Vortag in Besigheim – seien sich im Klaren, dass Baden-Württemberg von den Projekten profitiere. Die ersten Infoveranstaltungen fanden allerdings weiter nördlich statt, in Hessen, Niedersachsen und Bayern.
Aber auch dort seien die Vorbehalte nicht mehr so groß wie noch während der Debatte um Suedlink – erst wegen des bayrischen Widerstands wurde überhaupt gesetzlich festgelegt, dass diese Kabel in die Erde verlegt und nicht in Masten aufgehängt werden. „Meine Wahrnehmung ist, dass deutlich mehr Verständnis da ist", erklärt auch Projektleiterin Saskia Albrecht. "Man versteht, dass dies Teil der Energiwende ist." Auch in Hessen und Bayern habe es „durchweg konstruktive Gespräche" gegeben, obwohl zu jeder Veranstaltung mehr als 100 Besucher kamen – in Bad Rappenau waren es exakt 46.
Von Bemerhaven bis Obrigheim – das sind die Trassen-Pläne
Nordwestlink soll vom Raum Bremerhaven-Cuxhaven bis nach Obrigheim verlaufen. Das Konvertergebäude ist nach derzeitigem Stand im Bereich des früheren Kernkraftwerks Obrigheim vorgesehen, geht aus den Plänen hervor. Südwestlink soll von Schleswig-Holstein bis südlich von Böblingen führen.

Einen Großteil der Strecke werden die beiden Kabel parallel verlegt – sie treffen etwas südlich von Hannover aufeinander und werden dann bis mindestens nach Buchen gemeinsam geführt. Eine Variante schlägt sogar eine gemeinsame Trasse bis in den Bereich Schefflenz vor, von wo aus Nordwestlink abzweigt und bei Binau den Neckar queren soll.
TransnetBW plant Stromautobahn an Gundelsheim und Leingarten vorbei
Südwestlink soll dann bei Tiefenbach den Landkreis Heilbronn erreichen und südlich von Gundelsheim den Neckar queren. Anschließend ist ein Verlauf östlich von Zimmerhof, Bad Rappenau und Bonfeld vorgesehen, bis das Kabel westlich von Kirchhausen auf die Freileitung trifft und an ihr entlang in Richtung Heilbronn läuft. Danach biegt es nach Süden ab, passiert Leingarten im Osten, Nordheim im Westen und verläuft dann nahezu geradlinig nach Süden in Richtung Bönnigheim, in etwa auf der Trasse der neuen Gasleitung SEL.
Im Sommer soll der Antrag auf Planfeststellung eingereicht werden, erklärt Julia Raps. Im Rahmen dieses Verfahrens werde dann grundstückgenau geprüft. Ziel sei eine Einreichung der definitiven Trasse im Jahr 2026, um 2028 mit dem Bau zu beginnen.
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