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Nacht der Wissensstadt in Heilbronn mit vielen Attraktionen: Was es zu bestaunen gab

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Albert-Einstein als Avatar, Roboter und ein Bolide: Die Nacht der Wissensstadt in Heilbronn begeistert mit Innovationen, Musik und Leckereien.

Charmant und humorvoll beantwortet Albert Einstein als Avatar Fragen des Publikums. Bei dem Beitrag der ETH Zürich kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz.
Charmant und humorvoll beantwortet Albert Einstein als Avatar Fragen des Publikums. Bei dem Beitrag der ETH Zürich kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz.  Foto: Seidel, Ralf

Der Star des Abends thront in einem Ohrensessel. Die zotteligen weißen Haare, der Schnurrbart - dazu die schweizerisch-englische Akzentmischung: Albert Einstein als Avatar begeisterte bei der Nacht der Wissensstadt auf dem Heilbronner Campusgelände Jung und Alt. Der Ausstellungsbeitrag stammt von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, die voraussichtlich ab 2026 in Heilbronn ein Standbein setzt. Auf dem Bildungscampus wollen die Schweizer ein Lehr- und Forschungszentrum realisieren.

Schon jetzt ist das Interesse groß, verrät Nikola Kowacevic. Der Doktorand der ETH entwickelt an der neuen Einstein-Avatarversion mit. Zahlreiche Besucher hätten sich erkundigt, ob man sich schon in Heilbronn an der ETH einschreiben könne, erzählt der junge Informatiker. Der jüngste Interessent sei 15 Jahre alt gewesen.


Wie Albert Einstein bei der Nacht der Wissensstadt die Herzen erobert

Der freundliche Albert Einstein beantwortet Fragen. Dazu ist gegenüber dem hochformatig montierten Bildschirm ein Sessel, der dem des berühmten Physikers ähnelt, platziert. Davor ein Mikrofon. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sucht das Avatar die passende Antwort zu der gestellten Frage. Die Antwortsätze hat der schweizerische Kabarettist "Karpi" geschrieben und eingesprochen. Daran Spaß hat eine fünfköpfige Familie aus Hassmersheim. Nadine Geiger und Thomas Gilliar sind mit ihren Kindern Clara (16), Maximilian (14) und Lina (9) zur Nacht der Wissensstadt gekommen. Reihum stellen alle Familienmitglieder, teils auf Englisch, teils auf Deutsch, Fragen, die ihr berühmtes Gegenüber humorvoll und charmant beantwortet.

Auf dem Campusgelände wuselt es nicht nur vor Menschen. Hier und da bewegen sich seltsame Objekte. Sie tragen Namen, wie Loomo oder Loomi. Loomo ist ein Segway-Roboter der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Das Fahrzeug kann nicht nur Personen und Sachen befördern, es unterhält sich auch mit Passanten und kann, sehr zur Freude von Lina, auch Menschen verfolgen. Die Neunjährige fühlte sich beinahe, als gehe sie mit einem Hund Gassi.

Wie Roboter den Heilbronner Bildungscampus aufmuntern

Auch der Segway-Roboter Loomo begeistert die Gäste.
Auch der Segway-Roboter Loomo begeistert die Gäste.  Foto: Seidel, Ralf

Loomos Bruder ist Loomi. Er wird vom Bildungscampus betrieben und übernimmt Hausmeisteraufgaben. Das mit Gyro-Sensorik gesteuerte Gefährt zählt die Fahrräder, die auf dem Campus abgestellt sind, checkt, ob Poller hochgefahren sind, prüft, ob die Feuerwehrzufahrten frei sind. Da das Gerät unter anderem mit Kamerasensorik arbeitet, ist das gesamte Gelände als Technologiezone ausgewiesen und entsprechend ausgeschildert, erläutert Nikolaus Schlüter vom Schwarz Campus Service. Datenschutz und Hightech - bei der Nacht der Wissensstadt ist das Thema groß geschrieben.

 

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Das wird auch beim Flammkuchenstand deutlich den das Ferdinand-Steinbeis-Institut betreibt. Eine Kamera filmt die Warteschlange. Doch das Bild wird unmittelbar so umgewandelt, dass die Personen nur als Rechtecke erfasst werden. Die Symbole lassen sich anschließend in eine Textzeile umwandeln. So erfahren die Gäste auf dem Monitor, wie lange sie auf ihren Flammkuchen warten müssen, und die Bäcker wissen Bescheid, wie viele Teigrohlinge sie ausrollen müssen, um den Ansturm zu bewältigen. "Wir arbeiten daran, ganz simple Kameras mit Hilfe der KI so zu trainieren, dass man sie als komplexe Sensoren einsetzen kann", erläutert Professor Dr. Heiner Lasi vom Steinbeis-Institut. "Wir müssen uns damit beschäftigen, was Wissenschaft tun kann, um Technik Vertrauenswürdigkeit zu verleihen", so der akademische Leiter.

Was ein Rennwagen mit Wissenschaft zu tun hat

Bei Fraunhofer gibts Flammkuchen.
Bei Fraunhofer gibts Flammkuchen.  Foto: Seidel, Ralf

Eine Ecke weiter steht ein waschechter Rennwagen. "Das ist ein Formula-Student-Auto mit zwei E-Motoren", erklärt Carsten Stecker. Er studiert Elektrotechnik an der DHBW und ist für die Elektronik des selbstgebauten Boliden zuständig. 80 Kilowatt treffen hier auf nur 237 Kilo Leergewicht. "Die Kraft bekommen wir momentan gar nicht auf die Straße", so der Student. Die Mitglieder des studentischen Rennklubs Cure sind mit dem Wagen in ganz Europa auf Wettbewerben im Einsatz.

Die Nacht der Wissensstadt war eingebettet in ein musikalisches und kulinarisches Programm. Auf der Ladefläche eines historischen MAN spielte die Heilbronner Band Barstools eine Swing-Version des ACDC-Klassikers TNT. Auch ohne Dynamit hatte die jüngste Ausgabe der Nacht der Wissensstadt jede Menge Energie.

 
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