Nach dem Impfgipfel: Ärztesprecher kritisiert Heilbronner Pläne
Der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel schlägt eine "lokale Impfallianz" vor. Ärztesprecher Martin Uellner fordert dagegen mehr Impfstoff statt neuer Verwaltungsstrukturen.

Als Ergebnis aus dem Impfgipfel des Landes schlägt Oberbürgermeister Harry Mergel eine "lokale Impfallianz" für Heilbronn vor. Es bedürfe nun eines "lokales Gremiums, das den reibungslosen Ablauf sicherstellt", teilt die Stadt mit. In der Allianz sollen nach Plänen aus dem Heilbronner Rathaus unter Leitung von Bürgermeisterin Agnes Christner Vertreter von Ärzteschaft und Kammern zusammenkommen "und mit einer gemeinsamen Impfstrategie gewährleisten, dass alle impfberechtigen Personen schnellstmöglich geimpft werden, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht".
Forderung: Keine zusätzlichen Verwaltungsstrukturen
Der Heilbronner Ärztesprecher und Pandemiebeauftragte Martin Uellner hält von diesem Vorhaben wenig. "Wir Ärzte brauchen Impfstoff, aber bloß keine weiteren Verwaltungsstrukturen und Konferenzen." Er und seine Kollegen aus dem haus- und fachärztlichen Bereich stünden bereit, um – auch in Sonderschichten – schnell viele Menschen in der Region zu impfen. "Das ist unser tägliches Geschäft, alle Abläufe sind geregelt."
Uellner ärgert sich, dass die angekündigten Impfstoffmengen für Arztpraxen für die kommende Woche deutlich reduziert worden seien. Er schreibt: "Nach E-Mail-Aufruf und Rückmeldung von 24 Kollegen ergibt sich nächste Woche folgende Liefermenge: pro Arzt 8,75 Dosen Biontech und 8,33 Dosen Astra-Zeneca, insgesamt also 17 Impfdosen pro Woche und Arzt. Für mich ein Witz." In den Vorwochen seien es bei ihm jeweils 30 beziehungsweise 36 Impfdosen gewesen. "Auch zu wenig, ich bin in der Lage und bereit, bis zu 500 Impfungen pro Woche durchzuführen."

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