Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen Merken

Meinung: Spahn duckt sich weg, Schnelltest-Betrüger lachen sich ins Fäustchen

  
Erfolgreich kopiert!

Betrugsvorwürfe und keiner, der kontrolliert. Das ist ein Debakel, meint unser Redakteur. Nun sollen es externe Firmen richten.

Einem Fremden mit einem Wattestäbchen die Nasenhöhle abstreichen gehört sicher nicht zu den angenehmen Aufgaben. Erst recht nicht für jemanden, der von Berufs wegen damit nichts zu tun hat. Eine entsprechende Entlohnung ist daher angebracht. Bis zu 18 Euro erhalten Betreiber für einen Test – bei einem Anschaffungspreis von gerade Mal zwei Euro ein lukratives Geschäft. Ein verlässlicher Test darf deshalb erwartet werden.

Debakel Nummer eins ist, dass unter vielen seriösen Anbietern zweifelhafte Geschäftsleute den schnellen Euro wittern und ein Testzentrum nach dem anderen aus dem Boden stampfen. Kunden kommen von ganz alleine. Sie möchten ins Restaurant oder zum Einkaufen und benötigen dazu einen negativen Test. Doch ist das Ergebnis tatsächlich negativ, wenn nicht richtig abgestrichen wurde? Und welchen Beitrag leisten falsche Ergebnisse, obwohl Inzidenzzahlen täglich sinken?

Debakel Nummer zwei ist, dass bis jetzt niemand die Testzentren kontrollieren möchte. Ein Einfallstor für Betrüger. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat die Testzentren wohl in bester Absicht einrichten lassen. Sie sollten ihren Beitrag zur Absenkung der Inzidenzzahlen leisten. Dass er sich wegduckt und Verantwortung abwälzt, ist feige. Jetzt sollen es externe Firmen richten. Wann, ist ungewiss. Bis dahin finanziert der Steuerzahler Betrüger mit. Die lachen sich jeden Tag ins Fäustchen.


Mehr zum Thema

Ein Mensch geht an einem Hinweisschild für ein neues großes Schnelltest-Zentrum auf dem Schlossplatz vorbei.
Stimme+
Stuttgart
Lesezeichen setzen

Baden-Württemberg will Qualität der Testanbieter kontrollieren lassen


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben