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Meinung: Die Stadt muss handeln, damit der Neckarbogen nicht vor die Hunde geht

  
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Heikle Themen werden in Heilbronn auf die lange Bank geschoben. Die Behörden tun das, was sie häufig tun: beschwichtigen, verharmlosen, aussitzen. Das gilt für die Diskussion über hohe Inzidenzwerte und ebenso für Sicherheitsprobleme an öffentlichen Plätzen, meint unser Redakteur Thomas Zimmermann.

Die Muster gleichen sich. Heikle Themen werden auf die lange Bank geschoben, Probleme verharmlost, unbequeme Wahrheiten nicht ausgesprochen, aufkommende Kritik als Panikmache abgetan.

Das gilt in Heilbronn derzeit für die Diskussion über Gründe für die hohen Inzidenzzahlen. Das gilt auch für Missstände, die den Bürgern seit Jahren auf den Nägeln brennen: Die Drogenproblematik rund um den Marktplatz, Sicherheitsprobleme in Parks und öffentlichen Plätzen, Müllberge an den Containern und entlang der Bahnlinien.


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Bewohner im Neckarbogen leiden zunehmend unter der Raser- und Partyszene


Zu den neueren Phänomenen zählt die Raser- und Poser-Szene, die Allee, Sontheimer Straße und jetzt den Vorzeigestadtteil Neckarbogen unsicher macht. Während sich die Stadt noch im Ruhm der Buga und der Architektenpreise für die dort entstandenen Wohngebäude sonnt, erleben die Bewohner den alltäglichen Horror: Partys bis spät in die Nacht, Raser in den engen Gassen und Autos, die den Stadtteil bevölkern.

Die Behörden tun das, was sie häufig tun: beschwichtigen, verharmlosen, aussitzen. Dabei gibt es auf solche Entwicklung nur eine Antwort: Wehret den Anfängen. Wie schwer es ist, rechtsfreie Räume zurückzuerobern, zeigen unzählige Beispiele. Von der Clankriminalität, über Ausschreitungen Jugendlicher in Stuttgart bis zu den täglichen Wettrennen in der Stadt. Wer jetzt nicht handelt, riskiert, dass ein Stadtteil vor die Hunde geht, bevor er zu Ende gebaut ist.

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Kommentare

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Gisela Walch am 23.06.2021 08:19 Uhr

Endlich! Lange Zeit war die Tendenz der Zeitung relativ unkritisch. Die Liebe und Verbundenheit zu einer Stadt bzw. einer Region ziegt man aber besser, indem man Tun und Lassen der Verwaltung und der Entscheidungsträger möglichst vielschichtig betrachtet, einerseits lobt, aber auch kritisiert. Die Liste der Versäumnisse und Fehlentscheidungen in Heilbronn wird immer länger. Eines davon ist der "Buga-Blitz", der nach der Buga gebaut wird, ein anderes die Nichtaustattung von Schulen und kommunalen Kindergärten und Kitas mit effektiven Luftreinigern, eklatante Fehlplanungen in der innerstädtischen Verkehrsführung, mangelhafte bzw. fehlende psychologische Schulung und Ausstattung des kommunalen Ordnungsdienstes, mangelhafte Transparenz der Verwaltung, aber auch des Gemeinderates bei Zukunftsentscheidungen und so weiter

Wenn von Verwaltung und Stadtführung mit "Augen zu und durch" agiert wird, dann ist es Aufgabe der lokalen Medien, die Augen zu öffnen und die Finger in die Wunden zu legen. Der Kommentar ist ein wesentlicher Schritt und absolut begrüßenswert. Danke dafür!

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