Meinung: Der Einsatz gegen Kinder- und Jugendpornografie muss bei der Polizei Priorität haben
Die Polizei muss für den Kampf gegen Kinderpornografie bedarfsgerecht ausgestattet werden, fordert unsere Autorin.
Unvorstellbar, was erwachsene Menschen Kindern und Jugendlichen antun. Deren Leid ist unaussprechlich. Und es lässt sich nur erahnen, welchen Belastungen die Ermittler im Kampf gegen sexuelle Gewalt ausgesetzt sind. Sie müssen sich furchtbare Bilder und Videos anschauen. Den Tätern das Handwerk zu legen, gehört zu den vordringlichsten Aufgaben der Polizei. Niemand wird ernsthaft in Zweifel ziehen, dass der Einsatz gegen Kinder- und Jugendpornografie Priorität hat. Die Aufklärung von Bagatelldelikten darf im Vergleich dazu hintenanstehen. Die Polizei kann nicht überall gleichzeitig sein und nicht alle Vergehen können mit der gleichen Intensität verfolgt werden.
Mit der Ermittlungsgruppe Hydra ist die Polizei schlagkräftiger geworden. Die Polizisten haben es jedoch mit unglaublich vielen Daten zu tun. Sie rechnen damit, dass es in Zukunft noch mehr werden. Denn inzwischen hat auch der Gesetzgeber in Deutschland die Internetbetreiber verpflichtet, Inhalte mit sexueller Gewalt gegen Kinder zu melden. Die Polizei droht unter der Datenlast zu ersticken. Sie braucht entsprechend viele Ermittler. Gute Erfahrungen machen die Heilbronner mit zwei Mitarbeitern, die von außerhalb der Polizeibehörde kommen. Mit entsprechender Ausbildungen und Qualifizierung unterstützen sie die Polizisten bei der Auswertung der Daten.
Das Land Baden-Württemberg ist für eine gute Ausstattung der Polizei verantwortlich. Im kommenden Landeshaushalt wird sich zeigen, welchen Stellenwert der Kampf gegen schwere Verbrechen bei Politikern einnimmt.