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Mehr Ruhe im Heilbronner Neckarbogen

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Die ergriffenen Maßnahmen sorgen im neuen Heilbronner Stadtquartier für Entspannung. Unterdessen bereitet die zunehmende Nilgans-Population Probleme.

Störend fanden viele Bewohner im Neckarbogen auch die zahlreichen jüngeren Leute, die oft bis spät in die Nacht Partys feierten. Fotos: Mario Berger
Störend fanden viele Bewohner im Neckarbogen auch die zahlreichen jüngeren Leute, die oft bis spät in die Nacht Partys feierten. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Im Neckarbogen hat sich die Aufregung um Raser, Lärmbelästigung und die Partyszene gelegt. Es ist ruhiger geworden, seit die Stadt erste Maßnahmen wie die Anbringung von Zebrastreifen an der Paula-Fuchs-Allee und der Kranenstraße sowie verschärfte Polizeikontrollen durchgesetzt hat. Seit dem 17. August sind nun auch die Schilder angebracht, die die Theodor-Fischer-Straße als Fußgängerzone ausweisen. Das hatte der Gemeinderat Ende Juli beschlossen.

Proteste haben gewirkt

Zuvor galt in der Straße die Anlieger-frei-Regelung, die aber vor allem von der Poser-Szene ignoriert wurde, die besonders am Wochenende mit ihren aufgemotzten Autos im Viertel ihre Runden drehte und für ohrenbetäubenden Lärm sorgte. Zudem wurden auf den Parkanlagen bis in die frühen Morgenstunden hinein lautstarke Partys gefeiert. "Man kann schon sagen, dass es besser geworden ist", zieht Bastian Rosenauer ein erstes Fazit. Er zählt mit seiner Frau zu den Initiatoren einer Unterschriftenaktion, die die Stadt zum Handeln aufforderte. Zwar würden immer noch Autos in die Zone einfahren, es seien aber deutlich weniger geworden. "Die Schilder sind noch nicht so gut sichtbar, ich denke es dauert, bis sich das bei den Leuten rumspricht", ist Christine Rosenauer überzeugt. "Die Situation im Neckarbogen hat sich in allen Bereichen deutlich entspannt", betont Claudia Küpper, Sprecherin der Stadt Heilbronn.

Optische Veränderungen in der Theodor-Fischer-Straße

Störend fanden viele Bewohner im Neckarbogen auch die zahlreichen jüngeren Leute, die oft bis spät in die Nacht Partys feierten.
Fotos: Mario Berger
Störend fanden viele Bewohner im Neckarbogen auch die zahlreichen jüngeren Leute, die oft bis spät in die Nacht Partys feierten. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Anwohner wie die Rosenauers setzen nun auf die geplante optische Umgestaltung der Theodor-Fischer-Straße, die den Charakter der Fußgängerzone deutlich machen soll. Die Bewohner würden gerne Blumen sowie Tische an der Straße aufstellen lassen, die von den Cafes bedient werden könnten. Darüber wurde mit der Stadt bereits gesprochen.

"Gemeinsam mit dem Grünflächenamt wird das Amt für Straßenwesen die Bestückung und Möblierung der zukünftigen Randbereiche erarbeiten", sagt Küpper. Auch die Ideen zur Fahrbahneinengung auf der Bleichinselbrücke würden vorangetrieben, versichert die Stadt. "Der Sicherheitsdienst, der am Wochenende kontrolliert, bringt ebenfalls was", lobt Christine Rosenauer. "Uns ist auch wichtig, dass wir am weiteren Prozess beteiligt werden", ergänzt Bastian Rosenauer. Das hat die Stadt über die Stabsstelle für Partizipation zugesichert.

Lange Zeit war im Neckarbogen nichts passiert, obwohl die Anwohner sich über "unhaltbare Zustände" vor Ort beschwert hatten. Erst nachdem die Unterschriftenaktion bekannt wurde und die Heilbronner Stimme über die Lage vor Ort berichtete, organisierte die Stadtverwaltung einen Bürgerdialog und versprach Maßnahmen zur Besserung. Diese wurden dann auch rasch umgesetzt. "Es ist bei uns in den vergangenen Wochen insgesamt ruhiger geworden", hat auch Bernd Nemetschek festgestellt. Nur die "total überfüllten Mülleimer" stören den 67-jährigen Bewohner noch. Da er seit Mai 2020 in einer den Innenhöfen zugewandten Wohnung lebt, habe er vom Lärm ohnehin nicht so viel mitbekommen.

 


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Nilgänse werden verstärkt bejagt - aber nicht im Neckarbogen

Sorgen machen ihm derzeit eher die tierischen Bewohner zumindest einer Spezie. "Die Nilgänse haben sich rasend vermehrt und werden zunehmend aggressiver", sagt Nemetschek.

Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft geht inzwischen von 100 Nilgänsen aus, die auf dem ehemaligen Buga-Gelände leben. Zwar dürften die Tiere nach dem Jagdrecht in Baden-Württemberg vom 1. August bis 15. Februar gejagt werden, und die EU fordert eine verstärkte Bejagung. Doch das Buga-Gelände gilt als befriedeter Bezirk, auf dem Jagen verboten ist.

"Das Ordnungsamt hat jetzt die Jäger im Stadtkreis aufgefordert, die Nilgänse verstärkt auf bejagbaren Flächen zu bejagen, was inzwischen auch erfolgt", betont Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell. Die Bewohner im Neckarbogen wird das freuen. Die Tiere dürften ihnen bei aller Aggressivität aber immer noch lieber sein, als Poser und Krawallmacher.

 

Bauabschnitte

An den ehemaligen Buga- Sommerinsel beginnen Ende November Straßenarbeiten, die bis Mitte 2022 dauern. Der nächste Bauabschnitt der Paula-Fuchs-Allee beginnt am 20. September. Ende des Jahres sollen die Fahrbahnbereiche abgeschlossen sein. Die Geh- und Radwege werden erst nach Fertigstellung der Häuser in den Baufeldern K, L, M ab dem zweiten Halbjahr 2023 gebaut. Der Baustart in diesem Bereich ist im ersten Halbjahr 2022 vorgesehen. 

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