Leitgedanken des THG heben klassische Bildungsideale auf Höhe der Zeit
Lernen, Leben und kritisches Denken sind nur einige der Leitgedanken, denen sich das Heilbronner Theodor-Heuss-Gymnaisum verschrieben hat. Seit 400 Jahren richtet es sich nach humanistischen Grundgedanken.

Der 23. Oktober 1620 gilt als Geburtstag des Heilbronner Theodor-Heuss-Gymnasiums (TGH). Das Jubiläum hätte eigentlich das ganze Jahr 2020 über gefeiert werden sollen. Wegen Corona musste fast alles ausfallen, respektive auf 2021 vertagt werden: von der Podiumsdiskussion über Bildung und Orientierung, einer multimedialen Ausstellung zur Schulhistorie, dem offiziellen Jubiläumsfestakt in der Harmonie, einem Begegnungstag mit Ehemaligen, inklusive Konzert bis hin zur schmucken Festschrift über die Schulgeschichte.
Bildung als Wert für jeden Einzelnen
Das vielfältige Jubiläumsprogramm ist Ausfluss der Leitgedanken des Gymnasiums. Dort heißt es, "das humanistische Menschenbild weist uns den Weg zum gemeinsamen Lehren, Lernen und Leben, zur Vermittlung fachlicher und über die Fächer hinausgehender Kompetenzen". Grundlage sei ein "freundliches und respektvolles Miteinander", nicht zuletzt zur Förderung des Verantwortungsbewusstseins.
Programmatischer Kernsatz: Bildung ist ein Wert für jeden Einzelnen. Dabei gehe es weniger um Fragen der Nützlichkeit, sondern um die bestmögliche Entwicklung jedes Schülers. "Unabdingbar" sei die Fähigkeit, sich kritisch mit der Welt auseinanderzusetzen.
Auch im Unterricht fühlt man sich der humanistischen Tradition verbunden. So lernen die THG-Schüler ab Klasse 5 Latein. Außer den Profilfächern Französisch oder Naturwissenschaft und Technik können sie Altgriechisch wählen und zum Beispiel an einer Exkursion in den Kulturkreis der Antike teilnehmen. Im Bildungsgang "Europäisches Gymnasium" wird zusätzlich Französisch gelernt. Darüber hinaus sollen Vorträge sowie die Veranstaltung "Latein für Eltern" die humanistische Tradition lebendig halten.
Stärkung des Verantwortungsbewusstseins
In Arbeitsgemeinschaften, im Rahmen der Ganztagsschule, bei Aktionen wie dem Heuss-Lauf und Schülercafés treffen sich Schüler auch außerhalb des Unterrichts. Zur Stärkung des Verantwortungsbewusstseins gibt es zweiwöchige Sozialpraktika. Die eigens ausgebildeten Schulsanitäter stehen als Ersthelfer zur Verfügung. Bei Konflikten helfen Streitschlichter.
"Hinführung zur Studierfähigkeit und die Erziehung zu kritischem Denken" sind Leitgedanken des Unterrichts, aber auch in Fachexkursionen und in Arbeitsgemeinschaften wie der Ethik-AG, Debating-AG und der Politik-AG. Als Mitglied der Europa-Union bietet die Schule einen Besuch des Europäischen Parlaments an.
Interkulturelles Lernen durch Schüleraustausch
Das interkulturelle Lernen wird im Schüleraustausch mit Frankreich gefördert sowie durch individuelle Auslandsaufenthalte. In verschiedenen Chören, Orchestern und Theater-Gruppen wird die ganzheitliche Bildung gefördert, inklusive Sprachen, Naturwissenschaft, IT. Zur Vertiefung gibt es Exkursionen und Praktika in der Experimenta, für den Alltag interaktive Tafeln und mehrere Klassensätze Laptops.
Zur Berufsorientierung werden unter anderem Bogy-Praktika und ein Bogy-Info-Tag angeboten sowie ein Info-Tag zu Studienfächern. Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Kultur geben Einblick in die Welt jenseits der Schule. Nicht zuletzt hat das THG einen Beratungslehrer, eine Schulseelsorgerin sowie ein spezielles Präventionscurriculum.