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Lehrkräfte passen Schulsport-Angebot an Pandemie-Bedingungen an

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Kaum eine Schule verzichtet auf Sportunterricht, aber wer über keine eigenen Hallen oder Plätze verfügt, hat es schwer. Wie Schulen in der Region mit den Bedingungen zurechtkommen.

In einigen Schulen ist in den Sportstunden Bewegung an der frischen Luft angesagt. Foto: dpa
In einigen Schulen ist in den Sportstunden Bewegung an der frischen Luft angesagt. Foto: dpa  Foto: Friso Gentsch (dpa)

Bewegung ist für kognitives Lernen und die Psyche wichtig. Daher hat das Kultusministerium auch den Schulsport derzeit nicht untersagt. Unterricht nach Curriculum kommt dennoch nicht infrage. Bei manchen Schulen entscheiden die räumlichen Möglichkeiten übers Angebot, bei den anderen der Lehrerwunsch.

In Leingarten ist es den Sportlehrern zu heikel

Etwa an der Eichbottschule in Leingarten. "Im Grundschulbereich findet Sport statt, die Lehrkräfte unterrichten mit Maske", sagt Andreas Heitlinger. "Aber", so der Rektor der Gemeinschaftsschule, "im Sekundarbereich haben sich die Sportlehrkräfte dagegen entschieden, es gibt hier ein Alternativprogramm." Heitlinger zitiert seine Sportlehrer mit dem Satz: "Das ist uns zu heiß." Zu heikel sei ihnen, dass ihre Schüler im Sportunterricht keine Maske tragen müssen.

 


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„Kinder lernen leichter, wenn sie sich bewegen“


Alternativprogramm bedeutet aber nicht unbedingt Bewegung. Zwar mache man auch - je nach Wetter - Spaziergänge, etwa zum Eichbottsee, die Alternative könne aber womöglich auch aus Filmegucken bestehen. Und "Sporttheorie kann ohne Probleme stattfinden", sagt Heitlinger mit Blick auf die Acht- bis Zehntklässler, die am gymnasialen Zweig der Eichbottschule Sport als Profilfach belegen und jetzt vier bis fünf Wochenstunden alternativ gestalten müssen.

Was tun, wenn Halle und Schwimmbad schließen?

Ein anderes Problem haben die Freien Johannesschulen in Flein. Neulich hat Sportlehrer Florian Geißel eine große Wanderung mit seinen Förderschülern unternommen. Oft spielen sie auch Fußball. Auf jeden Fall ist in den Sportstunden Bewegung an der frischen Luft angesagt. Denn die Turnhalle ist zu. Die Gemeinde hat die Flina geschlossen. Schwimmen steht eigentlich auch auf dem Stundenplan. Doch das war schon vor der Komplettschließung des Soleo in Heilbronn aus wirtschaftlichen Gründen (wir berichteten) schwierig, "weil wir keine Heilbronner Schule sind", sagt Geißel.

Gymnasium stetzt auf Technik statt auf Ausdauer

Kein Raumproblem hat das Obersulmer Paul-Distelbarth-Gymnasium. "Wir richten uns nach den Vorgaben", sagt Schulleiter Dieter Kurtze. Er weiß: "Im Sportunterricht muss keine Maske getragen werden." Und natürlich sei das eine der wenigen Gelegenheiten im Ganztagsbetrieb, den nervigen Mund-Nasenschutz abzunehmen. Dennoch haben seine Sportlehrer die Schüler gebeten, ihn auf freiwilliger Basis zu tragen. Kurtze berichtet: "Im Moment finden auch keine Kontaktsportarten statt." Man setze mehr auf Technik als auf Ausdauer. Das bedeutet zum Beispiel: Kugelstoßen statt Basketball.

Badminton und Joggen gehen gut mit Abstand

Gesportelt wird auch an der Heilbronner Wartbergschule. "Die Kollegen überlegen sich sportliche Aktivitäten, wo sie und die Schüler sich nicht so nah kommen", sagt die Rektorin der Werkrealschule Bärbel Hetzinger. Die Schüler rennen etwa die Stufen zum Wartberg hoch oder gehen auf den Sportplatz. In der Abschlussklasse haben die Jungen zuletzt Badminton gespielt, während die Mädchen joggen waren.

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