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Lehrergewerkschaft fordert Wechselunterricht an Schulen

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Die Lehrergewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auch in der Region Heilbronn fordert schon lange, zum Wechselunterricht überzugehen. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann stemmt sich vehement dagegen.

von Simon Gajer und dpa
Um Wechselunterricht an Schulen gibt es seit Längerem Diskussionen. Foto: dpa
Um Wechselunterricht an Schulen gibt es seit Längerem Diskussionen. Foto: dpa  Foto: Britta Pedersen (ZB)

In einer Pressemitteilung der Lehrergewerkschaft heißt es: „Der GEW-Kreisvorstand fordert deshalb vom Kultusministerium, sich endlich von der starren Haltung des Präsenzunterrichtes unter Pandemiebedingungen zu verabschieden.“ Auch an den Bildungseinrichtungen müssten verbesserte und wirksamere Infektionsschutzmaßnahmen umgesetzt werden. 

Die Gewerkschaft spricht sich dafür aus, auf einen online-gestützten Fernunterricht überzugehen – „dort, wo dies sinnvoll möglich ist“. Dies sei sicher nicht in allen Altersgruppen und in allen Bildungsgängen gleichermaßen möglich, heißt es bei der GEW. „Die Situation stellt sich in einer Grundschule sicher anders dar als in einer gymnasialen Oberstufe oder in der Berufsausbildung.“ Es sei aus unserer Sicht der Lehrervertreter allerdings schon fahrlässig, wenn das Kultusministerium sich zum Beispiel weigere, Fernunterricht in der Pflegeausbildung zuzulassen, nur weil man vom Prinzip des Präsenzunterrichtes nicht abrücken wolle. 


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Zu den weiteren Forderungen gehört die Wiedereinführung des Abstandsgebotes an den Bildungseinrichtungen - so wie das Robert-Koch-Institut dies empfehle. „Dazu muss die Größe von Lerngruppen entsprechend reduziert werden.“ Der GEW-Kreisvorstand fordere hier aber eine ehrliche Diskussion: „Ein solcher Schritt wird ohne Reduktion des Unterrichtsangebotes nicht möglich sein.“ Dazu müssten dann auch Bildungspläne und die Prüfungen temporär angepasst werden. 

Für den GEW-Kreisvorstand ist das Recht auf Bildung ein hohes Gut, auch der Wunsch nach lückenloser Betreuung von Grundschulkindern von Seiten der Eltern ist für die GEW nachvollziehbar. Die Gewerkschaft schreibt: „In der derzeitigen Situation muss aber der Gesundheits- und Infektionsschutz für Lehrkräfte und Schüler Vorrang haben.“
Einen ähnlichen Vorstoß gibt es von Brackenheimer Eltern, die sich für einen Wechsel aussprechen – mal Unterricht zu Hause, mal vor Ort in den Schulen.

Andernorts sehen Elternvertreter die Position kritisch. Der Übergang ins Homeschooling stelle Eltern vor große Probleme, die nun wieder Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bekommen müssen. 

Eisenmann: „Wechselunterricht wäre ein existenzieller Fehler“

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann stemmt sich vehement gegen Forderungen, Schüler im Wechsel in der Schule und zu Hause unterrichten zu lassen. „Wechselunterricht in Baden-Württemberg wäre ein existenzieller Fehler“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Stuttgart. Es gebe auch keine guten Argumente, warum diese Form des Unterrichts aus Schutz vor Corona-Infektionen eingeführt werden sollte. „Für den Wechselunterricht spricht gar nichts. Es gibt keine inhaltliche Begründung, weder Zahlen noch Fakten“, sagte sie in der dpa-Kundenkonferenz weiter.

Der Wechselunterricht sei in Baden-Württemberg bereits zwischen Pfingsten und den Sommerferien ausprobiert worden - allerdings ohne durchschlagenden Erfolg, kritisierte Eisenmann die jüngsten Forderungen von Verbänden. Unter anderem hatte sich die neue Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Monika Stein, für einen Schichtunterricht mit geteilten Kassen ausgesprochen.

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