Kunden zeigen großes Verständnis für die Kontrollen an den Ladentüren
Etwas weniger Kundschaft und kurze Schlangen vor den Einkaufsläden. Die verschärften Corona-Regeln seit Beginn der Alarmstufe im Land in der vergangenen Woche zeigen Wirkung. Auch wenn die Heilbronner Innenstadt am Samstag so voll wie immer erscheint, ist der Einlass in die Läden nur mit einem Nachweis möglich.

"Wir kontrollieren stichprobenartig, meistens zu jeder vollen Stunde", sagt Meike Sauer, stellvertretende Filialleiterin bei der Buchhandlung Osiander. "Und unsere Kunden reagieren sehr verständnisvoll", betont Sauer. Man spüre zwar, dass seit Einführung der Alarmstufe etwas weniger Kundschaft vorbeikomme, "doch einen abrupten Absturz gab es bisher nicht".
Das sagt auch Jürgen Maurer von Messer Maurer, dessen Mitarbeiterinnen jeden eintretenden Kunden im Geschäft freundlich nach einem 3G-Nachweis fragen. "Die Kunden sind sehr rücksichtsvoll und zeigen das eigentlich gleich von alleine", sagt Maurer. Die augenblickliche Situation schränke natürlich wieder jeden ein, ergänzt er.
Verschärfte Maßnahmen wegen der Alarmstufe im Land
In Baden-Württemberg wurde in der vergangenen Woche wegen der Corona-Pandemie die Alarmstufe ausgerufen. In vielen Geschäften im Einzelhandel gilt die 3G-Regel, bei körpernahen Dienstleistungen ist für Ungeimpfte ein PCR-Test vorgeschrieben.
Auch beim Modehaus Palm werden alle Kunden vor jedem Beratungsgespräch auf die 3G-Nachweise angesprochen, sagt Junior-Chef Axel Palm. Nur ein Kunde habe bisher die Gegenfrage gestellt und einen Nachweis einer Mitarbeiterin gefordert, ansonsten hielten sich alle freiwillig an die neuen Regeln, sagt Palm.
Viele Kunden äußern Verständnis
Fast alle Kunden haben großes Verständnis dafür, dass die neuen Regeln auch eingehalten werden. "Wenn jetzt wieder so viele Menschen schwer krank auf den Intensivstationen liegen, dann ist das doch selbstverständlich", betont ein Rentner-Ehepaar vor dem Modegeschäft Tredy. Vor dem Eingang steht dort ein Tisch mit den Hinweisen und einem Desinfektionsmittel - und alle zeigen bereitwillig und unaufgefordert entweder ihr Handy oder das Impfbuch. "Unsere Kundinnen und Kunden lassen sich ohne weiteres kontrollieren", erzählt Tredy-Mitarbeiterin Renate Kümmerle.
Unterschiedliche Vorgehensweisen bei Kontrollen
Während man beim Schmuckgeschäft Christ erst eintreten darf, wenn eine Mitarbeiterin die Kunden abholt, wird gegenüber bei Galeria stichprobenartig kontrolliert. In die Stadtgalerie nebenan kommen alle unkontrolliert hinein, dort beginnt die Kontrolle innen vor den Läden. "Es gibt aber keine Beschwerden, die Leute haben großes Verständnis", sagt dort Yulia Bykovskikh vom Schmuck-Geschäft Orovivo.
Weniger Kunden im Friseurgeschäft
Genervt hingegen sind die Mitarbeiterinnen beim Frisörgeschäft Keller, die auch gleich nach einem Nachweis fragen. "Es kommen jetzt wieder weniger Kunden zu uns", sagt eine Mitarbeiterin. Ungeimpfte und Nicht-Genesene müssen hier einen PCR-Test mitbringen "und das schreckt vermutlich den ein oder anderen ab", meint eine Mitarbeiterin.