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Kartoffelbauer aus Brackenheim
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Gemüse vom Feld klauen: Worauf es Diebe besonders abgesehen haben

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Bauern beklagen Verluste durch den Diebstahl von Gemüse von ihren Feldern. In Brackenheim ging sogar eine Spendenaktion auf dem Acker nach hinten los.

Familie Schmoll aus dem Brackenheimer Stadtteil Hausen hatte es gut gemeint. Einen Kartoffelacker, über den der Roder bereits drüber gefahren war, gaben sie zum "Stupfen" gegen eine Spende für die Aktion "Große Hilfe für kleine Helden" frei. Stupfen meint das Auflesen der meist kleineren Kartoffeln, die aus dem Raster der Erntemaschine fallen sind und auf dem abgeernteten Acker liegen bleiben.

Diebstahl von Kartoffeln: Charity-Aktion geht nach hinten los

"Wir dachten beim Stupfen an Menschen mit wenig Geld, an Familien mit Kindern und an Ältere", erzählt Thomas Schmoll. Bekannt gemacht hat er das Angebot über seinen Facebook-Kanal. Doch was die Familie anschließend erlebte, sorgte für Enttäuschung: Unbekannte hatten sich über noch ungeerntete Ackerflächen hergemacht, die Stauden herausgerissen und die größten Knollen in diebischer Absucht herausgepickt.


Bis zu 300 Euro Schaden beklagt Schmoll aufgrund der dreisten Aktion. Der materielle Schaden ist nicht das Wesentliche, das Thomas Schmoll schmerzt. Es ist der Vertrauensverlust.

Gartenfrisch Jagsthausen: Halloween-Kürbisse werden häufig geklaut

Laut Daniel Jung, Inhaber der Firma Gartenfrisch in Jagsthausen, die regionales Gemüse anbaut und weiterverarbeitet, sind Halloweenkürbisse sehr beliebte Objekte unbefugter Aneignung. Wie sein Kollege Schmoll beklagt auch er den Werteverlust im immateriellen Sinne. Etwa, wenn Gemüsediebe auf frischer Tat ertappt werden, dabei aber jegliches Unrechtsbewusstsein vermissen lassen oder gar in uneinsichtiger Weise zurückblaffen, anstatt sich beim Landwirt zu entschuldigen.


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Bei Tafelobst ist der durch Diebe erzeugte Schaden am größten. Neben Äpfeln sind Zwetschgen und Walnüsse oft Objekt illegaler Begierde.
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Diebstahl von Obst: Diebe gehen immer dreister vor


Gemüsediebe gehen dreist vor

Der Bad Friedrichshaller Gemüsebauer Günter Hekler bestätigt, dass es auch bei Gemüse teils nennenswerte Verluste durch Langfinger gibt. Betroffen seien etwa Kohl und Salate. Diebe würden sich nicht scheuen, seine Folientunnel aufzusuchen, die Dutzende Meter von öffentlichen Wegen entfernt liegen. Aus den Gewächshäusern würden zum Beispiel Tomaten und Paprika entwendet. Diebstähle anzuzeigen hält der Bad Friedrichshaller für wenig aussichtsreich. "Nach vier bis sechs Wochen erhält man Post von der Staatsanwaltschaft, dass der Fall mangels Aussicht auf Erfolg eingestellt wird."

Immerhin wird das Problem vom Bad Friedrichshaller Gemeinderat ernstgenommen. Wie Hekler, selbst Mitglied, erläutert, hat das Gremium im Frühjahr dieses Jahres eine neue Stelle im Ordnungsamt beschlossen, die zu 50 Prozent mit Aufgaben eines Feldschützen befasst sein soll. Wie das Ordnungsamt bestätigt, steht die Tätigkeit im Stellenplan der Stadt, ist aber noch nicht ausgeschrieben.

 

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