Kreistag stimmt Verschmelzung der SLK-Kliniken mit Löwenstein zu
Zum Jahreswechsel wird die SLK-Lungenklinik Löwenstein mit den beiden Standorten in Heilbronn und Bad Friedrichshall zu einer GmbH verschmelzen. Hauptgrund ist die Wirtschaftlichkeit des Hauses, die trotz der 100-prozentigen Zugehörigkeit zu den SLK-Kliniken sonst nicht gegeben wäre.

Seit 2007 ist die Lungenklinik in Löwenstein eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der SLK-Kliniken, seit fünf Jahren wird sie zentral vom SLK-Klinikum am Gesundbrunnen in Heilbronn verwaltet. Jetzt sollen die beiden Standorte sowie die Einrichtung am Plattenwald in Bad Friedrichshall zu einer GmbH verschmelzen.
"Seit dem Kauf in Löwenstein gab es verschiedene Integrationsschritte", blickte SLK-Geschäftsführer Thomas Weber bei der Vorstellung der Pläne vor dem Kreistag zurück. So sei alles zusammengeführt worden, was möglich gewesen sei, auch die Buchhaltung. Da jede Klinik für sich rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen müsse, Löwenstein das alleine aber nicht leisten könne, sei die Verschmelzung strategisch logisch.
Ein Geschäftsführer, drei kaufmännische Direktoren
Der Zusammenschluss wird nicht nur auf dem Papier Veränderungen mit sich bringen. Auch personell wirkt sich das Vorhaben aus. Einen eigenen Geschäftsführer wird die Klinik in Löwenstein nicht mehr haben. Stattdessen wird analog zu den anderen beiden Standorten ein kaufmännischer Direktor eingesetzt. Thomas Weber wäre dann also Geschäftsführer aller drei Kliniken. Für die übrigen Mitarbeiter, die bereits alle informiert worden seien, gebe es keine Änderungen, betonte Weber. "Mit den Gewerkschaften wurde ein Tarifvertrag ausgehandelt", so der Geschäftsführer. Auch mit den zuständigen Finanzämtern habe man bereits eine Einigung erzielt.
Finanziell haben die Pläne weitreichende Auswirkungen. Das Jahresergebnis wird in Zukunft in die zwei anderen Kliniken mit einfließen. Im Jahresabschluss und im Unternehmensplan werden alle Standorte als eigener Bilanzkreis und mit einer eigenen Gewinn- und Verlust-rechnung dargestellt und aufgeführt. Finanzielle Vorteile sollen entstehen, wenn Verträge gemeinsam abgeschlossen werden und Rabatte dadurch besser genutzt werden können.
Negative Effekte umgehen
Damit sollen negative Effekte umgangen werden, die sich laut Weber bis zu einem siebenstelligen Bereich ausweiten könnten: "Es ist im Moment nicht möglich, Abweichungen einzelner Standorte von den Budgetvereinbarungen untereinander auszugleichen."
Auch namenstechnisch gibt es eine Änderung. Statt den Standort wie bisher als "SLK-Lungenklinik Löwenstein" zu bezeichnen, soll künftig auf den Zusatz "Lungenklinik" verzichtet werden. Stattdessen wird analog zu den übrigen Einrichtungen der Begriff "Fachklinik" benutzt.
Zwei Enthaltungen, sonst breite Zustimmung
Der Verschmelzung der drei Kliniken zu einer einheitlichen GmbH wurde bei zwei Enthaltungen von den übrigen Kreisräten zugestimmt. Nächster Schritt auf dem Weg war ein Votum der Heilbronner Gemeinderäte am Montag. Wenn an diesem Dienstag die Verschmelzung notariell beglaubigt wird, steht den Plänen nichts mehr im Weg.
Zum Jahreswechsel wird der Wechsel offiziell vollzogen. Voraussichtlich im Februar 2022 soll die Eintragung im Handelsregister erfolgen.